Neues Nahversorgungsgebiet Einkaufszentrum für Sinzig rückt näher

SINZIG · In Sinzig ist eine wichtige Vorentscheidung zum Bau eines Nahversorgungszentrums auf dem ehemaligen Rick-Gelände gefallen. Der Haupt- und Finanzausschuss des Sinziger Stadtrates gab für das Vorhaben grünes Licht.

Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte nicht nur dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt als grundsätzlicher Basis für die künftige Einzelhandelsansiedlungspolitik zu, sondern auch einem städtebaulichen Vertrag, Mit diesem werden die Ansiedlungsmodalitäten des Fachmarktzentrums auf dem Areal der bisherigen Industriebrache nahe der Innenstadt vor allem in finanzieller Hinsicht geregelt.

Diskussionen gab es überraschenderweise keine, obwohl das Thema in den vergangenen Monaten reichlich die Gemüter erhitzt hatte. Offensichtlich hatte man Debatten über das Für und Wider eines Nahversorgungszentrums im Vorfeld der Sitzung im Sinziger Rathaus in den fraktionsinternen Raum verlagert. Lediglich die Grünen machten deutlich, dass man vom städtebaulichen Vertrag mit dem Investor nicht begeistert ist. Die breite Mehrheit aber gab grünes Licht. Bürgermeister Wolfgang Kroeger (CDU) zum GA: „Ich gehe nun von einem positiven Ausgang aus.“ Am 30. November wird der Stadtrat abschließend entscheiden.

Wie mehrfach berichtet, wollen sich Edeka, Aldi, Rossmann und ein Getränkemarkt auf dem Grundstück am Rande der Innenstadt niederlassen und ihre Geschäfte verlagern. Die Unternehmen gibt es bereits seit Jahren in der Stadt. Da sich die Märkte jedoch an ihren derzeitigen Standorten nicht vergrößern können, wurden wegen der Expansionszwänge Alternativflächen gesucht. Beim Rick-Gelände wurde man fündig.

Anwohner befürchten erhöhtes Verkehrsaufkommen

Dies rief jedoch insbesondere Anwohner des nahe gelegenen Dreifaltigkeitsweges auf den Plan: Sie befürchten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. 3000 Unterschriften gegen die geplante Ansiedlung der Geschäfte wurden gesammelt, eine Bürgerinitiative wurde gegründet, aus der schließlich Andreas Geron als Bürgermeisterkandidat hervorging. Geron wurde zwar dann im Sommer zum neuen Rathauschef gewählt, an die nun zu erwartende Beschlusslage wird er allerdings als künftiges Stadtoberhaupt gebunden sein.

Gegen das neue Nahversorgungszentrum mit seinen rund 5500 Quadratmetern Verkaufsfläche machte sich auch die Nachbarstadt Remagen stark: Sie sieht Einbußen für ihren Einzelhandel. In „erheblichem Umfang“ würden die Belange der Römerstadt berührt, schrieb Remagens Bürgermeister Herbert Georgi. Diesen Einwand wies die Stadt Sinzig deutlich zurück: „Das hindert uns nicht daran, für unser Gebiet ein Einzelhandelskonzept zu beschließen.“ Das Nahversorgungszentrum ist ein Kerninhalt dieses von einem Gutachter aufgestellten Konzeptes, in dem eine Erweiterung der Verkaufsflächen für Aldi und Co. begrüßt, gefordert und als notwendig angesehen wird. Auch das Land befürwortet die Schaffung von innenstadtnaher Versorgung. Der mit dem Investor zu schließende „städtebauliche Vertrag“ sieht vor, dass der Bauherr alle Kosten für die Ausarbeitung des Bebauungsplanes zu tragen hat. Zudem muss er auf eigene Kosten einen Kreisverkehr an der Kölner Straße sowie eine Zubringerstraße bauen. Die Kreisverwaltung muss dem gesamten raumordnerischen Verfahren abschließend zustimmen.

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