Delegiertenparteitag der CDU in Dernau CDU im Kreis Ahrweiler verliert 272 Mitglieder

DERNAU · Horst Gies bleibt Vorsitzender der CDU im Kreis Ahrweiler: Beim Delegiertenparteitag entfielen 95 Prozent der Stimmen auf den Christdemokraten aus Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Beim Delegiertenparteitag der CDU des Kreises Ahrweiler fanden in Dernau die turnusmäßigen Wahlen zum Vorstand statt. Erwartungsgemäß kamen dabei alle nominierten Kandidaten durch: Für den Vorsitzenden Horst Gies (Bad Neuenahr-Ahrweiler) votierten 110 von 118 Delegierten, sechs sprachen sich gegen ihn aus, eine Enthaltung und eine ungültige Stimme bedeuteten am Ende 95 Prozent Zustimmung für den Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtags.

Auch die anderen Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands, die allesamt zur Wiederwahl antraten, wurden mit ähnlichen Ergebnissen bestätigt. Auf Kreisschatzmeister Klaus Schneider (Bad Neuenahr-Ahrweiler) entfielen sogar 114 Ja-Stimmen. Über mehr als 90 Prozent Zustimmung konnten sich auch die stellvertretenden Vorsitzenden Tino Hackenbruch (Brohltal, 110 Stimmen), Gabriele Hermann-Lersch (Bad Breisig, 108) und Michael Korden (Adenau, 111) freuen. Einen Dämpfer gab es dagegen für Ingrid Näkel-Surges (Altenahr), die mit 92 Ja-Stimmen nur das Votum von 78 Prozent der Wähler erhielt. Für die Wiederwahl von Kreisgeschäftsführer Michael Schneider sprachen sich 101 Mitglieder aus.

Ebenfalls keine Überraschungen gab es bei der Wahl der zehn Beisitzer, auch hier stimmten die Delegierten den Nominierungen zu. Dem Kreisvorstand gehören demnach Erwin Kessel (Altenahr), Udo Stratmann (Adenau), Guido Orthen (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Heinz-Peter Hammer, Rita Höppner (beide Remagen), Hans-Werner Adams (Sinzig) sowie erstmals Günter Uhlmann (Bad Breisig), Petra Schneider (Brohltal), Florian Wagner (Grafschaft) und Cora Blechen (Sinzig) an.

Eines der größten internen Probleme der nunmehr 70-jährigen Partei dürfte der Mitgliederschwund sein. Schatzmeister Klaus Schneider führte der Versammlung die Entwicklung im Kreis noch einmal vor Augen. Waren Anfang 2013 noch 2029 Menschen in der CDU des Kreises Mitglied, so betrug die Zahl Ende 2016 nur noch 1816 und ist aktuell auf 1757 gefallen. Kein Wunder, dass sich nicht nur Horst Gies für die Mitgliederwerbung im nächsten Umfeld der bestehenden Mitgliederstruktur starkmachte und die Zahl von 2000 CDU-lern als mittelfristiges Ziel ausgab.

Schwierige Sondierungsgespräche

Auch der Mitgliederbeauftragte des Landesverbandes, Jörg Röder, versuchte die Mitgliederwerbung anzustoßen. Denn die Beiträge bilden das finanzielle Rückgrat der Partei. Allerdings: Es sind nicht nur die Christdemokraten, die unter Mitgliederschwund leiden, das Problem haben längst alle Volksparteien. Am Engagement kann dies nicht liegen, zumindest konnte Gies in seinem Rechenschaftsbericht über eine Fülle von Aktivitäten des Kreis- und der Ortsverbände berichten. Zu den Höhepunkten der beiden vergangenen Jahre zählten dabei die Besuche von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bad Neuenahr und Innenminister Thomas de Maizière in Niederzissen. Letzterer werde beim Neujahrsempfang am 8. Januar in Bad Breisig erneut Gast der Kreis-CDU sein, verkündete Gies.

Die Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil (Andernach) berichtete über die schwierigen aktuellen Sondierungsgespräche in Berlin. Sie sei hoffnungsfroh, dass die Regierung bis Weihnachten stehe. Das schlechte Abschneiden der CDU bei der Bundestagswahl ist nach Heils Worten der Tatsache, dass man früh als Sieger gehandelt wurde, geschuldet. „Am Ende sind uns die Themen ausgegangen“, so die Andernacherin. Dass die AfD am Ende so stark abschnitt, begründete die Abgeordnete mit einer Vielzahl von Pessimisten im Lande, die der Partei ihre Stimme gaben.

Landrat Jürgen Pföhler sprach derweil in seinem Grußwort wiederholt die Forderungen nach einem schnellen Lückenschluss der A 1 und nach dem Beibehalt der Bahnverbindungen vom Ahrtal in Richtung Bonn aus. Pföhler forderte zudem, „dass auch auf dem Land weiterhin täglich Post zugestellt werden muss“. Zudem dürften keine neuen Stromtrassen über die Köpfe der Menschen im Kreis hinwegführen. Die CDU sei im Kreis die treibende politische Kraft.

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