Jubiläum Blau-Rote Funken Bad Breisig feiern 125-jähriges Bestehen

BAD BREISIG · Die Blau-Roten Funken Bad Breisig werden 125 Jahre alt. Ein Blick zurück in die Geschichte zwischen Brauchtum und närrischen Konkurrenzkämpfen.

Schon früh, hier ein Foto von 1957 mit einer stattlichen Zahl von Kinderfunken, widmete sich die KG Bad Breisig der Nachwuchsarbeit. KG

Schon früh, hier ein Foto von 1957 mit einer stattlichen Zahl von Kinderfunken, widmete sich die KG Bad Breisig der Nachwuchsarbeit. KG

Foto: Blau Rote Funken

Im Jahr 1893 – ein Jahr, nachdem Niederbreisiger Bürger die Karnevalsgesellschaft Bad Breisig gegründet hatten – wurde das Stadtsoldatencorps ins Leben gerufen. Ted Lövenich, Wirt des ehemaligen Restaurants „Zum Schwan“, wurde erster Chef des Corps'. 125 Jahre ist das jetzt her. Mit einer großen Feier in der Jahnhalle begehen die Blau-Roten Funken am Samstag, 18. August, ab 20 Uhr dieses Jubiläum.

Als nach dem Ersten Weltkrieg ab 1925 wieder offiziell Karneval gefeiert werden durfte, war es erneut Ted Lövenich, der das Corps wieder aufbaute. Und Kurhausdirektor Fritz Borgelt stiftete acht blau-rote Uniformen mit goldenen Paradehelmen. Das war die Geburtsstunde der Prinzengarde, die fortan die Bad Breisiger Prinzen durch die Session begleitete. Von diesem Zeitpunkt an entbrannte zwischen den Stadtsoldaten und der Prinzengarde ein närrischer Konkurrenzkampf.

So wurde 1937 das Amt des Stadtkommandanten geschaffen. Als erster Chef koordinierte Toni Bleidt die Aktivitäten der beiden Gruppen. Er trug eine prächtige Ulanen-Offiziersuniform (polnische Kavalleriegattung) mit einer Tschapka, dem typischen Ulanen-Helm, und jenem wertvollen Marschallstab, der später den Breisiger Prinzen als Zepter diente. Nach der durch den zweiten Weltkrieg erzwungenen Pause ging es erst im Jahr 1947 wieder los. Für den im Krieg gefallenen Karl Lövenich übernahm Theo Schneider die Prinzengarde und Hans Thielen, der vor dem Krieg schon mal als Kommandant fungierte, wurde erneut zum Chef der Stadtsoldaten gewählt. Wenig später vereinigten sich Stadtsoldaten und Prinzengarde zu einem gemeinsamen Corps. Die daraus entstandenen „Blau-Roten-Funken“ führte wieder Theo Schneider.

Funken als starke Säule des Karnevals

1962 stieg Rainer Klee zum Kommandant des Corps auf und brachte es durch seine Autorität zur Blüte. Der heutige Ehrenkommandant übergab den Stab 1981 an Bernd Grünewald, bevor 1984 Dieter Kindler das Kommando übernahm. Ab 1993 lenkte Kommandant Philipp Klee die Geschicke des Funkenkorps. Als er im Januar 2016 bei der Sessionssitzung die Führung Daniel Brandau übertrug, war er zum Generalfeldmarschall aufgestiegen und hatte das Corps auch für Frauen geöffnet. Mit Dirk Schmidt (2003) und Markus Feix (2011) hat das älteste Bad Breisiger Korps schon zweimal den Prinzen. Und mit 40 aktiven Mitgliedern stellen die Blau-Roten Funken das größte Korps der KG Bad Breisig und bilden eine starke Säule des Karnevals in der Quellenstadt. Geboren aus Brauchtum und Toleranz präsentieren sich die Funken stets als Team, das zusammen anpackt, feiert und den Karneval zelebriert.

Äußeres Zeichen der verschworenen Gemeinschaft ist der Funkenorden, der jedem Funken nach einem Jahr der Anwärterschaft feierlich im Rahmen einer Taufe verliehen wird. Die Blau-Roten verstehen sich als weltoffene Kulturbotschafter Bad Breisigs, deren Anliegen es ist, das karnevalistische Brauchtum zu pflegen und den rheinischen und Frohsinn weit über die Stadtgrenzen hinaus zu tragen.

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