Stadtplanung in Bad Breisig Bad Breisiger Schandfleck soll verschwinden

BAD BREISIG · Der Abriss eines maroden Gebäudes neben dem Bahnhof soll 125.000 Euro kosten. Die Stadt möchte eine Grünfläche anlegen und Toiletten bauen.

 Schandfleck und Ärgernis: Das Haus Koblenzer Straße 84.

Schandfleck und Ärgernis: Das Haus Koblenzer Straße 84.

Foto: Francke

Der südliche Eingangsbereich der Stadt Bad Breisig soll ansprechender gestaltet werden. Insbesondere das Gebiet rund um den Bahnhof haben die Planer ins Visier genommen. Erste Amtshandlung dürfte der Abriss des Hauses Koblenzer Straße 84 sein: Der Schandfleck gleich neben dem Bahnhofsgebäude soll endlich verschwinden. Das Problem: Der Abriss des 2013 für 70 000 Euro von der Stadt gekauften, leerstehenden Gebäudes wird sehr viel teurer als gedacht. Das Bad Neuenahrer Ingenieurbüro Hermann Terporten rechnete dem Bad Breisiger Bauausschuss nämlich vor, dass mit Kosten in Höhe von 125 000 Euro zu rechnen sein wird.

Damit dürften Kauf und Abriss des auf einem nur kleinen Grundstück stehenden Hauses mit insgesamt nunmehr rund 200 000 Euro zu Buche schlagen. Ein Betrag, der vor allem bei der SPD für Kopfschütteln sorgt. Die Bad Breisiger Sozialdemokraten waren bereits 2013 der Meinung, die Finger vom Kauf des verfallenen Gebäudes zu lassen. Die Mehrheit im Rat jedoch sah in dem Kauf eine Unerlässlichkeit, um das gesamte Areal optisch neu gestalten und der Bahn den Weg zu Sanierungsarbeiten an den Gleisen ebnen zu können.

Finanzierung der Mehrkosten ist unklar

Dass der Abriss so sehr ins Geld geht, liegt nach Mitteilung von Hermann Terporten am erforderlichen Einbau einer Sicherungswand. Sie soll die nahe verlaufenden Gleisanlagen der Bahn schützen. Auch seien Sicherungsmaßnahmen an der stark befahrenen Bundesstraße 9 erforderlich. Zu Buche schlagen würde auch die Entsorgung von schadstoffbelastetem Material.

Da für den Hausabbruch lediglich 70 000 Euro im Haushalt der Stadt veranschlagt sind, muss nun überlegt werden, wie die Finanzierung der Mehrkosten von 55 000 Euro dargestellt werden soll. Ein Nachtragshaushalt wird wohl unumgänglich sein. Der Bauausschuss vertagte angesichts der hohen Abbruchkosten zunächst eine Entscheidung und will nach Einsparmöglichkeiten suchen.

Ab 2018 sollen Gleisanlagen, die Unterführung und die Bahnhofsbeleuchtung von der Deutschen Bahn gestalterisch und funktional aufgewertet werden. Im Zuge dessen möchte die Stadt in diesem Bereich gerne Nägel mit Köpfen machen. Das zum Abriss stehende Haus steht seit Jahren leer und hat keinen wirtschaftlichen Nutzen mehr. Der Stadt schwebt vor, dort eine öffentliche Toilettenanlage und einen städtischen Lagerraum auf einer Grünfläche zu errichten.

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