Festhochamt und Konzert in Sankt Georg Löhndorf 150 Jahre Kirchenchor „Cäcilia“ Löhndorf

LÖHNDORF · „Singen ist voll im Trend und fördert die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Kommen Sie und singen Sie mit uns im Kirchenchor Löhndorf.“ So einladend wirbt die Gemeinschaft per Flyer um Mitglieder. Einen guten Anlass gibt es obendrein: Der Kirchenchor „Cäcilia“ feiert seinem 150. Geburtstag.

 Der Löhndorfer Kirchenchor "Cäcilia" feiert sein 150-jähriges Bestehen.

Der Löhndorfer Kirchenchor "Cäcilia" feiert sein 150-jähriges Bestehen.

Foto: Ginzler

„Es ist das erste richtige Jubiläumsfest“, erklärt Brigitte Schmickler. Das 130-jährige Bestehen, so die erste Vorsitzende, habe man 1997 locker mit einem offenen Singen gewürdigt. Karin Zepp, die den Chor seit 45 Jahren dirigiert und ihn seit 2006 leitet, ergänzt: „Erst ab der Zeit wurde genauer die Geschichte erforscht.“

So fuhren der frühere Vorsitzende Rudolf Schäfer und seine Frau Christel in den 1990er Jahren nach Trier und fanden im Bistumsarchiv einen Visitationsbericht von 1867, der für Löhndorf verzeichnet, „Chor und Gemeinde sangen in Latein und Deutsch“.

Die Gründung datiert womöglich noch früher. Denn die Schulchronik berichtet, dass 1865 Lehrer Andreas Arnold kam, von dem es heißt: „In der Kirche führte er den mehrstimmigen Gesang ein, und um die Beschaffung der Orgel, die 1870 durch Krämer, Osnabrück eingebaut wurde, hat es sich sehr verdient gemacht“. Im selben Jahr übernahm Lehrer Rademacher das Dirigat und hatte es 39 Jahre inne. 1909 folgte Lubens Kirschbaum, abgelöst 1910 von Michael Schmicker. Als dieser 1915 zum Kriegsdienst eingezogen wurde, vertraten ihn Eduard Reicharz und Kornelius Rüssel. Nachfolger von Ende 1936 bis 1939 war Matthias Veith. Peter Veith, der ihn ablöste, wurde ab 1961 von Lehrer Franz Deres und Albert Schick unterstützt, bis Schick die Leitung von 1968 bis 2006 alleine innehatte.

Zusätzlich gründete sich 1886 ein Männergesangverein. Er schloss sich mangels Sängern in den Jahren 1925 bis 1951 mit dem Kirchenchor Cäcilia zusammen. Zeitweilig gab es mit dem „Quartett-Verein“ einen zweiten Männerchor in Löhndorf, der als Abspaltung aus dem ersten MGV hervorgegangen war.

Der Kirchenchor mit derzeit 28 aktiven von insgesamt 30 Mitgliedern pflegt überwiegend die Kirchenmusik, ein gesunder Mix aus traditionellen und neuen geistlichen Liedern. Doch treten die Sängerinnen und Sänger auch öffentlich in geistigen Konzerten und bei weltlichen Veranstaltungen auf, um ihre musikalische Vielfältigkeit zu leben.

Gibt es Goldhochzeiten im Dorf, dann ist der Chor im Fackelzug mit dabei. Beim Martinsmarkt wechseln sich Männergesangverein und Kirchenchor ab. Im Kirchenjahr singt der Chor an Ostern, Weihnachten, alle zwei Jahre an Fronleichnam, Allerheiligen sowie bei den Beerdigungen von Chormitgliedern. 1991 hat der Chor unter Dirigent Schick die Mozartmesse, ein anspruchsvolles Werk, eingeübt und war sehr erfolgreich. Bei diesem Höhepunkt saß Karin Zepp an der Orgel. Bis heute ist sie überzeugt: „Ein Chor muss ein Ziel haben, dann klappt auch die Gemeinschaft besser“.

Zwar sind dem Chor im noch jungen Jubiläumsjahr bereits vier neue Mitglieder beigetreten. Doch noch mehr, die dienstags um 19.30 zum Üben ins Pfarrhaus kommen, wären willkommen. „Es muss kein Meister sein“, sagt Leiterin Zepp fröhlich: „Das Singen an sich ist eine natürliche Begabung“. Unterstützung ist garantiert, wie Brigitte Schmickler versichert: „Einen Neuen stellen wir zwischen zwei Geübte.“ Gefeiert wird am 26. März, dem Lätare-Sonntag. Der Festtag beginnt mit einem Konzert mit mehreren Chören um 13 Uhr in der Pfarrkirche St. Georg. Das Festhochamt mit Dechant Achim Thieser schließt sich um 14 Uhr an. Danach geht es zur äußeren Feier zum Schützenplatz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort