Eröffnung des Ahrsteigs Lücke zwischen Kreuzberg und Walporzheim noch nicht geschlossen

KREIS AHRWEILER · Was lange währt, wird endlich gut. Das gilt in diesen Tagen auch für den Ahrsteig. Denn eigentlich hätte der neue, ursprünglich mit einem stilisierten grünen "A" und blauem Fluss-Symbol markierte Premiumwanderweg bereits im Sommer 2010 eröffnet werden sollen. Der Plan war jedoch am Widerstand einiger Grundstückseigentümer, deren Grund und Boden vom geplanten Verlauf des Ahrsteigs betroffen waren, gescheitert. Mit einer Verzögerung von gut zweieinhalb Jahren wird der erste Premiumwanderweg im Kreis Ahrweiler am Samstag, 3. November, mit einer kleinen Feierstunde in Altenahr eröffnet und zum Erwandern und Entdecken offiziell freigegeben.

Allerdings wird der Ahrsteig zunächst aus zwei Teilabschnitten bestehen. Ursprünglich sollte der neue Wanderweg über 107 Kilometer von der Ahrquelle in Blankenheim bis zur Mündung der Ahr in den Rhein bei Sinzig führen. Doch weil es mit den betroffenen Grundstückseigentümern zu keiner Einigung gekommen ist - insbesondere handelt es sich um ein 39 Hektar großes Areal in Pützfeld sowie eine 98 Hektar umfassende Fläche am Hengsberg in Brück - haben sich die in der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) "Ahrsteig" zusammengeschlossenen Ahrtal-Kommunen und der Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler entschlossen, zunächst eine "Teillösung" auf den Weg zu bringen.

Ein blau markierter Ahrsteig-West beginnt, wie von Anfang an vorgesehen, in Blankenheim und verläuft auf 58 Kilometern bis zum Bahnhof Altenahr-Kreuzberg. Über einen gelb markierten Zuweg ist von dort auch der Ortskern von Altenahr erreichbar.

Die mit rotem Ahrsteig-Logo versehene östliche Trasse startet in Walporzheim und erstreckt sich entlang der Ahr über Bad Neuenahr-Ahrweiler bis zum Sinziger Schloss, um schließlich an der Ahrmündung zu enden. Über Zuwege sind der Bahnhof in Sinzig und die Rheinfähre Kripp angebunden, so dass eine Vernetzung mit Rheinburgenweg, Rheinsteig und über diesen auch mit dem Westerwald-Steig besteht.

Die Lücke zwischen den beiden Teilstücken kann über vier verschiedene Wanderrouten überbrückt werden. So können Wanderer auf der rechten Flussseite auf 17 Kilometern den Ahrtalweg, einen mit einem großen, schwarzen "A" markierten Hauptwanderweg des Eifelvereins, nutzen. Alternativ stehen zwei weitere, durchgehend markierte Ahrsteig-Verbindungswege ("AV 1" und "AV 2") von 18 und 20 Kilometern Länge zur Verfügung.

Wer hingegen das linke Flussufer bevorzugt, kann über ein 19 Kilometer langes Teilstück des Rotweinwanderwegs die Lücke schließen (über Ahrsteig-Zuwege erreichbar). Alle vier Start- und Zielpunkte der Verbindungsstrecken befinden sich jeweils in Bahnhofsnähe, so dass auch die Ahrtalbahn oder ein Bus genutzt werden kann, um die Lücke zwischen den beiden Teilstücken zu überwinden. An den jeweiligen Anfangs- und Endpunkten des Ahrsteigs werden Hinweise über die Verbindungswege sowie zum öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) platziert.

Zwar wird durch die Lücke zwischen Kreuzberg und Walporzheim ausgerechnet eine der attraktivsten Passagen des ursprünglich geplanten Ahrsteigs ausgespart, die Streckencharakteristik wird durch die Zweiteilung jedoch kaum beeinflusst. Denn im Gegensatz zum Rotweinwanderweg, der über ein eher moderates Höhenprofil verfügt und aus überwiegend breiten Wegen besteht, wendet sich der neue Fernwanderweg vor allem an ambitionierte Wanderer. Insgesamt als mittelschwer eingestuft, ist er gespickt mit anspruchsvollen Passagen für geübte Wanderer. Die Wegstrecke beträgt insgesamt rund 110 Kilometer. Zum Erwandern bieten sich je nach Kondition und Fitness sechs Einzel-Etappen an.

Aber der "Ahrsteig" wird nicht nur ein anspruchsvoller Wanderweg sein, beeindrucken wird er auch durch den Reichtum an Naturdenkmälern. Die Verbindung der beiden Teilstücke zu einem Ahrsteig bleibt weiterhin das Ziel.

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