FDP in Ahrweiler Liberale kritisierten geplantes Forschungsprojekt "EnAHRgie"

KREIS AHRWEILER · "Das Geld könnte man besser verwenden." So das Urteil des Fraktionsvorsitzenden der FDP im Ahrweiler Kreistag, Ulrich van Bebber, über das Projekt "EnAHRgie", zu dem der Kreis- und Umweltausschuss jetzt den Beitritt beschlossen hat.

Mehr als 5,2 Millionen Euro an Bundesmitteln sollen dafür ausgegeben werden, dass im Kreis Ahrweiler erforscht wird, wie man die Energiewende und den Einsatz erneuerbarer Energien vorantreiben kann.

Die Bewilligung des Bundesforschungsministeriums wird für April erwartet. "Damit hätte man zum Beispiel problemlos das Schwimmbad in Adenau retten können", ärgert sich die FDP-Kreistagsabgeordnete Katja Kerschgens aus Adenau. "Das Forschungsprojekt ist eine Bankrotterklärung der Politik, die es nicht schafft, eine vernünftige Energiepolitik mit Augenmaß zu betreiben", begründet der 53-jährige Volkswirt.

Statt den Ausbau der Windenergie in geordnete Bahnen zu lenken, habe Wirtschaftsministerin Eveline Lemke einen Zustand "landesplanerischer Anarchie geschaffen". Van Bebber: "Da sie nicht einmal versucht hat, den Ausbau der erneuerbaren Energien planerisch zu gestalten, droht Rheinland-Pfalz nun ein regelrechtes Windradchaos."

Auch der Kreis betreibe eine irrationale Politik. "Das Ziel, bis 2030 den Kreis Ahrweiler vollständig aus erneuerbaren Energien zu versorgen, ist nicht erreichbar. Dieser Wahrheit sollten wir uns stellen. Ideologie und selbst gut gemeinter Idealismus reichen nicht", erklärt van Bebber.

"Der Kreis hat weder die Instrumente noch die Zuständigkeit, die Energieerzeugung festzulegen. 100 Prozent aus erneuerbaren Energien würden außerdem dazu führen, dass der Kreis komplett mit Windrädern verspargelt würde. Das wäre das Ende für unsere Tourismusregion", unterstützt die stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Christina Steinheuer.

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