Arp Museum Bahnhof Rolandseck Künstler Anton Henning ließ den Raum erstrahlen

ROLANDSECK · Kunst trifft Kulinarik: Im Bistro des Arp Museums Bahnhof Rolandseck trifft das auf ganz besondere Weise zu. Schuf der bekannte deutsche Künstler Anton Henning aus Berlin im Auftrag des Landes-Finanzministeriums schon 2004 mit "Interieur No. 253" dort ein dauerhaftes Gesamtkunstwerk, so erhielt er auch den Folgeauftrag, um die Rauminstallation zusätzlich in satten Farben erstrahlen zu lassen.

 Sichtlich wohl fühlen sich Oliver Kornhoff (links) und Anton Henning im Interieur No. 253.

Sichtlich wohl fühlen sich Oliver Kornhoff (links) und Anton Henning im Interieur No. 253.

Foto: Martin Gausmann

Er ergänzte nun anlässlich des neuen Anbaus eines gastronomischen Funktionsgebäudes sein Werk mit Theke, großen Farbfeldern, abstrakt bemalten Tischen, von innen beleuchteten und von ihm designten Sitzmöbeln, mehreren seiner Gemälde und streng geometrischen Wandmalereien um 24 farbig gemalte Glasfenster.

"Es ist ein Ort der Kommunikation, hier verbringen die Menschen viel Zeit. Doch hier spielt Kunst nicht die erste Geige. Und trotzdem lässt man während Gesprächen das Auge schweifen", so Henning, der in seinem Berliner Atelier die Fenster mit Buchstabenmotiven sowie geometrischen und freien Formen versah.

Mal blieben die Blicke der Gäste an einem Akt hängen, mal an den Glasmalereien oder an der Rheinlandschaft mit Blick aufs Siebengebirge. "Auch die Fenster sind eine Art von Bild. Statt auf der Leinwand eben auf Glas. Der Blick wird nicht abgelenkt, sondern in den Raum geführt", ergänzt Museumsleiter Oliver Kornhoff.

Und Kuratorin Jutta Mattern ist begeistert von den im Laufe des Tages durch Sonnenschein entstehenden wechselnden Lichtreflexen. Aber auch von der Tatsache, dass die Geldgeber von Anfang an das Konzept mitgetragen haben, auch funktionalisierte Räume wie Erste-Hilfe-Raum oder Bibliothek durch Künstler gestalten zu lassen.

Henning sieht seine Arbeit in Rolandseck noch nicht ganz vollendet und möchte noch die Glastür, die den Übergang zum Anbau bildet, bemalen. Daran angrenzend hat er sich mit einer neuen Arbeit verewigt, die er dem Arp Museum schenkte: Unter dem Titel "HaaH" versah er 124 Fenster mit seinen Initialen, die umgekehrt auch die Hans Arps' sind.

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