Kommentar Kreisausgaben - Alptraum auf Raten

Wohin soll das noch führen? Wenn jetzt schon rund drei Viertel (!) aller Ausgaben des Ahrweiler Kreishaushaltes auf Soziale Hilfen und Jugendarbeit entfallen, wie soll dann das Szenario aussehen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge, die derzeit noch im Berufsleben stehen und mit Volldampf in die Versicherungssysteme einzahlen, den Status der Hilfsbedürftigkeit erreichen?

Wie dramatisch sich die demografische Entwicklung an Rhein und Ahr niederschlagen wird, kann man sich nur in Alpträumen vorstellen. Das Steueraufkommen wird durch die dann weniger gewordenen Einzahler sinken, der Bedarf an Finanzmitteln zur Unterstützung allgemeiner Sozialausgaben aber in die Höhe rasen.

Die Träger der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungen ächzen schon jetzt über das Ungleichgewicht von Einnahmen und Ausgaben, was dazu führt, dass Leistungen mit feiner Regelmäßigkeit dem Rotstift zum Opfer fallen.

Altenheimaufenthalte, geschweige denn Pflegeheimkosten in Bad Breisig, Sinzig, Remagen oder Bad Neuenahr können vom Versicherten nur noch in seltenen Fällen selbst finanziert werden. Kein Wunder bei Kosten von zum Teil mehr als 4000 Euro monatlich.

Klar ist längst, dass der Generationenvertrag nicht mehr funktionieren wird. Leider ist auch klar, dass die Politik sich angesichts der von Lobbyismus geprägten Szene nicht an das Thema herantrauen wird. Deshalb wird weiter gewurschtelt, bis das Debakel zum unabwendbaren Ereignis wird.

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