Verwaltung weist Vorwürfe zurück Elektrik in Bad Breisiger Kitas ohne Mängel

Bad Breisig · Die Verbandsgemeindeverwaltung Bad Breisig weist SPD-Vorwürfe, Belange der Kindergärten zu vernachlässigen, entschieden zurück. So gebe es zum Beispiel keine Mängel in der Elektrik der Kita-Einrichtungen.

 Im Bad Breisiger Rathaus wehrt man sich gegen die SPD-Vorwürfe, man widme sich nur in unzulänglicher Weise den Kindergärten.

Im Bad Breisiger Rathaus wehrt man sich gegen die SPD-Vorwürfe, man widme sich nur in unzulänglicher Weise den Kindergärten.

Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Mit großer Härte reagiert die Verwaltung der Verbandsgemeinde Bad Breisig auf den Vorwurf der SPD, im Rathaus kümmere man sich nur unzulänglich um das Wohlergehen der Kindergärten. Die SPD hatte die „Zustände“ als „nahezu skandalös“ bezeichnet. Bereits seit Jahren gemeldete Mängel seien bis heute nicht beseitigt, die Verwaltung vernachlässige ihre diesbezüglichen Pflichten. „Diese Vorwürfe werden wir so nicht stehen lassen“, teilte die Verwaltung mit. Sie werde sich gegen „jegliche diffamierenden Vorwürfe und Anschuldigungen zum Schutze der hier gewissenhaft arbeitenden Mitarbeiter in angemessener Form zur Wehr setzen“.

Sicherlich könne man kritisieren, dass Verwaltungsabläufe aufgrund der den politischen Gremien hinreichend bekannten Personalsituation nicht immer zeitlich so abliefen wie es dem Anspruch der Verwaltung als modernem Dienstleister eigentlich entspreche. Eine Gefährdung der Kinder und Kita-Mitarbeiter habe jedoch zu keinem Zeitpunkt bestanden. „Die aus Sicherheitsaspekten heraus notwendigen Maßnahmen wurden und werden mit der nötigen obersten Priorität behandelt“, sagte Rathaussprecher Dominik Schmitz.

So habe man in allen Kindergärten eine Überprüfung des Berührungsschutzes an Steckdosen durchführen lassen, erklärte Schmitz auf den Vorwurf der SPD, es gebe Mängel in der Elektrik der Kita-Einrichtungen. Dies lange bevor die SPD Mängel gemeldet habe. Auch ging man im Rathaus auf die Kindergartenplatzvergabe ein, denn auch hier hatte die SPD Unzulänglichkeiten angeprangert: Sie obliege der jeweiligen Kindergartenleitung in eigener Zuständigkeit, unterstrich Schmitz.

Ziel des Gesetzes ist frühkindliche Bildung

Eine Übersicht offener Betreuungsangebote und Kindergartenplätze erfolge über das Kita-Portal „Ahrlini“, das eine Übersicht über alle im Landkreis zur Verfügung stehenden Kindertagesstätten beinhalte. „Eltern können sich hier über ihre Wunsch-Kita informieren und diese dann kontaktieren. Die Verbandsgemeindeverwaltung hat hier allenfalls eine unterstützende Funktion, mehr nicht“, stellte der Rathaussprecher klar. Er verwies darauf, dass die Verbandsgemeinde die Stelle einer pädagogischen Fachaufsicht neu geschaffen und kürzlich besetzt habe, um die Kindergartenleitungen zu entlasten und um die Qualität in den Kitas zu optimieren. Dies dürfe „als Wertschätzung und Indikator für den Stellenwert der Kindertagesstätten in der Verbandsgemeinde gewertet werden“.

Derzeit arbeite die Verbandsgemeindeverwaltung mit Hochdruck an der Einrichtung eines neuen Kindergartens in der Stadt. Übergangsweise ist hier bekanntlich eine modulare Zwischenlösung geplant. Auch ging Schmitz auf die Personalsituation in den Kitas ein: „Das Kinderförderungsgesetz hat einen massiven Ausbau von Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangeboten in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege in Gang gesetzt.“

Die Ziele des Gesetzes seien eine bessere frühkindliche Bildung und gute Startchancen für alle Kinder gewesen sowie mehr Möglichkeiten für Väter und Mütter, um berufliche Ziele und den Wunsch nach Familie miteinander zu vereinbaren. „Dies sind sicherlich unterstützenswerte und für die sich wandelnde Gesellschaft wichtige Ziele. Allerdings muss man festhalten, dass die Kommunen bei der Umsetzung doch relativ allein gelassen werden“, so die Verwaltung.

Weder gebe es hinreichende Verbesserungen im Bereich der Personalausbildung und -rekrutierung noch existierten einheitliche Vergütungsmodelle. Außerdem: „Der Markt ist leer gefegt.“ Aufgrund des hohen Bedarfes gebe es schlicht und ergreifend keine unbeschäftigten Erzieherinnen mehr. Schmitz: „Die Versäumnisse der Landesregierung, die bei Kita-Trägern landauf landab überall gleichermaßen zu spüren sind, der Verbandsgemeindeverwaltung als mangelhafte Arbeit anzulasten, ist doch etwas zu kurz gedacht.“ Schmitz zeigte sich auch verwundert über den Stil, den die SPD mit ihren Anwürfen an den Tag lege. Er entspreche nicht dem der Verwaltung.

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