Deutsche Weinkönigin Julia Bertram - Großer Abschied mit viel Herz

DERNAU · "Das ist nun mal genau ihr Ding", hatte Walter Bertram prophezeit, als seine Tochter Julia 2012 Deutsche Weinkönigin wurde. Ein Jahr später kann jeder nur sagen: Wie gut er doch sein Mädchen kennt.

 Größte Anerkennung für ihre Leistung als Deutsche Weinkönigin erfährt Julia Bertram; links ihre Nachfolgerin Nadine Poss.

Größte Anerkennung für ihre Leistung als Deutsche Weinkönigin erfährt Julia Bertram; links ihre Nachfolgerin Nadine Poss.

Foto: Martin Gausmann

Voller Stolz präsentierte sie das Weinland Deutschland, wurde weltweit dem Anspruch einer modernen und kompetenten Repräsentantin gerecht. Gab sich redegewandt und überzeugte als hervorragend ausgebildete Frau vom Fach. Machte ihr Ding und behielt eines immer: ihre Natürlichkeit.

Am Montag nun hieß es im Rund von mehr als 100 Gästen in der Eventhalle der Dernauer Dagernova Weinmanufaktur Dank für "Wir sind Deutsche Weinkönigin!" zu sagen. Zu Julias großer Freude war nicht nur ihre Familie nebst Freund Benedikt Baltes, der Inhaber eines Pfälzer Weingutes ist, zugegen, sondern auch ihre Nachfolgerin Nadine Poss von der Nahe mit beiden deutschen Weinprinzessinnen.

Bevor Julia Bertram ans Mikrofon trat, war es zunächst an den beiden Gastgebern, Marc Adeneuer (Vorsitzender Ahrwein) und Peter Zetzsche (Vorsitzender Weindorf Dernau), für ihren großartigen Einsatz bei mehr als 250 Terminen zu danken. Adeneuer: "Glück hast Du nicht gebraucht, Du warst so souverän mit Deinem Schnabbelschnüsschen."

"Die wirklich wichtigen Momente des Lebens müssen mit dem Herz gefühlt werden", hob Julia zu einer humorvollen, aber auch bewegenden Rede an. Sie ließ ihre "größte Prüfung" im Zeitraffer Revue passieren, bedankte sich bei vielen Wegbegleitern und erklärte, jede der 86.400 Sekunden genossen zu haben. "Ich weiß, wie unbezahlbar die Menschen sind, die mich unterstützt haben."

Die Tränchen rollten, als sie ihrer Oma Rosemarie recht gab: "Daheim is et am Schönsten. Un dat bliev esu." Minutenlanger Applaus zum gleichnamigen Song der Sportfreunde Stiller betonte, wie sehr sich alle vor Julias Leistung verbeugten: "Applaus, Applaus, für Deine Art mich zu begeistern. Hör niemals damit auf!" Mama Andrea überraschte die Winzerin mit einem Geschenk der Familie: einem 675-Liter-Fass.

Altenahrs Bürgermeister Achim Haag zollte ihr ebenso Respekt ("Kenntnisse in Unmassen zu haben ist das eine. Sie haben die Fähigkeit, diese zu präsentieren.") wie Kreisstadt-Beigeordneter Rudi Frick und Landrat Jürgen Pföhler, der Julia in Würdigung ihrer Leistung für den deutschen Wein im Allgemeinen und für den Ahrwein im Besonderen eine Kette überreichte.

Auch Volksbank-Vorstand Elmar Schmitz, Ortsbürgermeister Fred Sebastian und Ahrtal-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Wittpohl schlossen sich mit Worten voll des Lobes an. Dann gab es noch eine "Best-of"-Fotoshow: Der Ahrwein e.V. schenkte Julia Bilder ihrer Amtszeit. Das Schlusswort soll Papa Walter vorbehalten sein: "Eine gute Winzerin ist sie, Weinkönigin kann sie, was die Zukunft bringt, wird man sehen."

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