Mit „Zick zack bumm“ auf das Wasser Der Wassersportverein Sinzig feiert sein 50. Jubiläum

Sinzig · Viele Anekdoten, Erinnerungen und Geschichten aus den vergangenen 50 Jahren machten bei der Geburtstagsfeier des Wassersportvereins Sinzig die Runde. Wie entstand beispielsweise der Schlachtruf „Ahoi, Ahoi, Ahoi, Januarius Zick zack bumm”?

 Marco Wrobel (l.) ehrt die Gründungsmitglieder Bernhard Aarhuus, Heinz-Walter Monreal und Herbert Schmickler.

Marco Wrobel (l.) ehrt die Gründungsmitglieder Bernhard Aarhuus, Heinz-Walter Monreal und Herbert Schmickler.

Foto: Martin Gausmann

Als der Wassersportverein Sinzig im Jahr 1970 gegründet wurde, war er selbst „dem Windelalter gerade eben entwachsen”, erinnerte sich Marco Wrobel in seiner Begrüßung beim Festkommers anlässlich des 50-jährigen Vereinsbestehens. Heinz-Walter Monreal, Heribert Schmickler und Bernhard Aarhuus hingegen waren damals bereits junge Männer. Mit ihnen konnte der Vereinschef am Samstag im Haus St. Peter immerhin noch drei der insgesamt 18 Sinziger begrüßen, die den Verein am 21. Januar 1970 in der Altdeutschen Weinstube gründeten, dort also, wo die Kreissparkasse Ahrweiler wenige Jahre später ihre Geschäftsstelle eröffnete.

Dass der Verein 50 Jahre später hervorragend dasteht, hat er auch diesen Dreien zu verdanken. Schmickler wurde einst als Kassenwart in den Gründungsvorstand gewählt; dieses Amt sollte er jahrzehntelang ausüben. Und Heinz-Walter Monreal übernahm als Wanderwart im Gründungsvorstand das vielleicht wichtigste Amt, was die inhaltliche Ausgestaltung der Vereinsaktivitäten betrifft. Damit nicht genug: Von 1994 bis 2004 war Monreal Vorsitzender des WSV.

Edmund Hommen aus Brohl, Präsident des Kanu-Verbands Rheinland (KVR), widmete sein Grußwort dem Einzug der digitalen Welt ins Vereinsleben, der Rolle der Vereine bei der Persönlichkeitsentwicklung ihrer jungen Mitglieder, und er sah „die Vereine als Chance, Dinge bewegen zu können”. Ein Hoch widmete Hommen auch dem Ehrenamt, das nicht bezahlt werde und dabei doch unbezahlbar sei, bevor er da­ran erinnerte, dass das Geburtstagskind WSV in den vergangenen Jahrzehnten beim Fahrten-Wettbewerb des KVR mehrfach aktivster Verein im Rheinland war.

Ein Heimspiel war die Veranstaltung für Bürgermeister Andreas Geron. Selbst Paddler, sagte er, das Thema Wassersport sei für ihn „durch und durch positiv besetzt”. Als Jurist sehe er aber auch deutlich, dass das Vereinsleben „durch gesetzliche Vorgaben immer mehr geknebelt” und die Vorstände „mit immer mehr Bürokratie konfrontiert” würden. Dabei werde allzu leicht übersehen, dass es gerade auch die Vereine seien, die die Gesellschaft wie ein sozialer Kitt zusammenhalten.

Gratulationen, Geschenke und gute Wünsche für die Zukunft des Vereins überbrachten auch eine uniformierte Abordnung der Sebastianus-Schützen, der VdK-Ortsverband, die THW-Ortsgruppe und Vertreter des Stadtrats. Außerdem Vertreter der Nachbar-Wassersportvereine Unkel, Remagen und Neuwied. Petra Klein lobte, Vereine würden „die beste Jugendarbeit überhaupt” machen. Als langjährige Leiterin des Sinziger Hauses der offenen Tür muss sie es nun wirklich wissen. Schade sei nur, dass sich „die jungen Leute heute nicht mehr so binden wollen wie früher”.

Heinz-Walter Monreal erklärte, wie der Verein zu seinem Schlachtruf „Ahoi, Ahoi, Ahoi, Januarius Zick zack bumm” kam. Und viele weitere Anekdoten, Erinnerungen und Geschichten aus den vergangenen 50 Jahren machten die Runde. Manchmal schien es fast so, als ob Jakob „Köbes” Flück und andere längst verstorbene Originale unter den Mitgliedern für einen Moment wieder mitten unter den Paddlern seien. sao

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