Ahr-Winzer im Schloss Koblenz Hiesige Vertreter beklagen mangelnde Präsenz

KOBLENZ · Koblenz war Anziehungspunkt für Weinfreunde aus dem ganzen Land und über seine Grenzen hinaus. Bei der Veranstaltung "Wein im Schloss", organisiert von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, präsentierten sich Winzer der Spitzenklasse im deutschen Weinland Nummer eins, Rheinland-Pfalz.

Die Weinköniginnen mit Ministerin Ulrike Höfken (7.v.l.). Foto: Privat

Die Weinköniginnen mit Ministerin Ulrike Höfken (7.v.l.). Foto: Privat

Die Ahr war mit den Weingütern Brogsitter (Grafschaft), Peter Kriechel (Walporzheim), Erwin Riske (Dernau) und der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr vertreten.

"Viele kommen allerdings ganz gezielt, um unseren Rotwein zu probieren", berichtete Peter Kriechel vom gleichnamigen Weingut. Volker Riske war das generelle Interesse der Besucher aufgefallen: "Sie sind sehr neugierig, wollen wissen, wie unsere Rotweine ausgebaut werden."

Über die auffallende Wissbegier berichtete auch Rudolf Stodden, der am Nachmittag den Stand der Mayschosser Genossenschaft betreute. "Erfahrungsgemäß kommen viele später an die Ahr", sagte er. Bei ihm probierten die Besucher vorzugsweise einen im Barrique gereiften 2011er Spätburgunder Rotwein vom Walporzheimer Kräuterberg.

Frühburgunderweine sowie Spätburgunder aus der Serie "Hommage" erfreuten sich bei Brogsitter besonderer Nachfrage. Kellermeister Elmar Sermann gab Auskunft über die Besonderheit dieser Weine, bei denen das Terroir herausgearbeitet werde. "Unser schiefriger, karger, mineralischer Boden spiegelt sich in den komplexen, mineralischen Weinen wider", beschrieb er die Linie.

Beim Weingut Peter Kriechel machte vor allem der in Ahr-Eiche ausgebaute Barriquewein, Jahrgang 2012, neugierig. Wie Peter Kriechel berichtete, wird gerade im Bölinger Wald Eiche für zehn neue Fässer eingeschlagen.

Trotz des guten Zuspruchs bedauerten die Vertreter der Ahr die geringe Präsenz des Anbaugebiets mit nur vier von landesweit 83 Betrieben. Man müsse die Konzeption der Großveranstaltung überdenken, meinte Sermann. Auch nach Meinung von Peter Kriechel und Volker Riske wäre es wünschenswert, das Anbaugebiet Ahr mit einer größeren Gruppe darstellen zu können.

Michael Englisch von der veranstaltenden Landwirtschaftskammer begründete die Situation mit der Umorganisation der Großveranstaltung nach ihrer Übernahme von der Industrie- und Handelskammer Koblenz. Diese hatte die Schau ursprünglich nur für die Anbaugebiete in ihrem Kammerbezirk, also dem nördlichen Rheinland-Pfalz, konzipiert. Nach Übernahme durch die Landwirtschaftskammer hingegen sind alle Anbaugebiete landesweit beteiligt.

Auch ist laut Englisch die Regelung für die Einladungen geändert. Nach Übereinkunft mit der IHK würden aus den nördlichen Landesteilen alle "Stammbetriebe" aus IHK-Zeiten eingeladen. Dazu kämen landesweit die aktuellen Träger der Staatsehrenpreise.

Wenn allerdings einer der "Stammbetriebe" absage, weil er vielleicht verhindert sei, werde er in späteren Jahren nicht mehr eingeladen.

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