Betreuende Grundschule Zuschüsse stark gekürzt - Grafschafter SPD enttäuscht

GRAFSCHAFT · "Was jahrelang gut und reibungslos funktionierte, wurde nun durch die Kürzung der Zuschüsse im letzten Jahr zunichte gemacht." - Die SPD auf der Grafschaft ist verärgert.

Gegen den erbitterten Widerstand der Sozialdemokraten hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr auf Antrag der CDU beschlossen, die Zuschüsse für die betreuenden Grundschulen um 30 Prozent zu kürzen. Die Schulen hatten die Übermittagsbetreuung als Elterninitiative in Vereinsform durchgeführt.

Dass die Kürzung das Aus für die Vereine bedeuten würde, hatte die SPD Grafschaft schon damals befürchtet. Vorsitzender Udo Klein: "Und so ist es nun gekommen: Die Vorstände der Vereine haben angekündigt, sich aus dem Engagement der Übermittagsbetreuung zurückzuziehen." Wenn einem der Geldhahn so zugedreht werde, sei das eine nachvollziehbare Entscheidung, so Klein.

"Natürlich" fragten sich Vereinsverantwortliche, ob ihr Engagement dann noch sinnvoll sei, zumal auch der zeitliche Aufwand für sie immer größer geworden sei, ergänzte SPD-Fraktionsvorsitzende Hubert Münch. "Schade, dass eine so tolle Elterninitiative sich zurückziehen muss, nur weil die Politik falsche Entscheidung getroffen hat. Nun muss die Verwaltung einsteigen und die Aufgabe übernehmen. Das wird zunächst einmal erheblich teurer", erklärte die SPD.

Auch werde befürchtet, dass das Mitspracherecht der Eltern in einer kommunal geregelten Struktur nicht wie bisher gewährleistet werde. "Als langjährige Vorsitzende des Förderkreises der Grafschafter Grundschulen bedauere ich die Entwicklung zutiefst", so Ratsmitglied Martina Münch sichtlich enttäuscht.

Derzeit sei noch völlig offen, welche Auswirkungen die Übernahme für das bisher eingesetzte Betreuungspersonal haben wird.

Ehrenamtliches Engagement werde nicht ausreichend unterstützt. Die Mehrheitsentscheidung des Gemeinderates für eine Kürzung der Zuschüsse sei ein völlig falsches Signal an alle ehrenamtlich Engagierten. Klein: "Gerade bei der steigenden Zahl der zu betreuenden Kinder und dem Wunsch nach längeren Betreuungszeiten wäre statt einer Kürzung eine Erhöhung des Budgets richtig gewesen."

Die SPD Fraktion werde nun sehr genau darauf achten, ob das Angebot in Zukunft das bisherige Niveau halten könne. "Und nicht zuletzt werden wir auch die Kostenentwicklung sehr genau im Auge behalten", sagte Udo Klein abschließend.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort