Treff der Wirtschaft in Ringen Von der Grafschaft nach Las Vegas

Grafschaft · Viele zufriedene Gesichter, harte Fakten aber auch eine Prise Mentalmagie würzten die Szenerie beim Grafschafter Jahresempfang der Wirtschaft.

 Empfang der Wirtschaft vlnr: Dr. Rainer Wirtz mit Frau, Achim Juchem,Dr. Jürgen Pföhler, Manfred Sattler, Horst Gies

Empfang der Wirtschaft vlnr: Dr. Rainer Wirtz mit Frau, Achim Juchem,Dr. Jürgen Pföhler, Manfred Sattler, Horst Gies

Foto: Gausmann

Bei der Zahl der Gewerbeanmeldungen ein Spitzenplatz, bei der Zahl der Insolvenzen im Ranking der Regionen die „rote Laterne“, bei der Arbeitslosenquote vorbildlich: Kein Wunder, dass Landrat Jürgen Pföhler gut gelaunt zum Jahresempfang der Wirtschaft einladen konnte. Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer, der Kreishandwerkerschaft und der Rhein-Zeitung wird dieses Treffen regelmäßig vom Kreis organisiert, um eine Plattform für Unternehmer, Führungskräfte, Manager, Banken und Kommunalpolitiker zu bilden. Die Wirtschaftsvertreter tauschten sich aber nicht nur aus, sondern staunten auch gemeinsam: Die Weltmeister der Mentalmagie, Thommy Ten und Amélie van Tass, sorgten mit grandiosen Kunststückchen für Verblüffung unter den ansonsten eher rational veranlagten Unternehmern.

Diesmal trafen sich die lokalen Wirtschaftsführer in der Firma TTW TopTech Wirtz im Ringener Innovationspark, ein führendes technisches Dienstleistungsunternehmen für die europäische Automobilindustrie, das 2009 seine Zelte in der Grafschaft aufgeschlagen hat. Das High-tech-Unternehmen steht quasi symbolisch für den Aufschwung und die wirtschaftliche Stabilität im Kreis Ahrweiler.

Mit einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent liegt der Kreis weit unter dem Bundesdurchschnitt. Im direkten Vergleich mit dem benachbarten Rhein-Sieg-Kreis (5,2 Prozent) oder gar der Stadt Bonn (6,9 Prozent) ist die Zahl der gemeldeten Erwerbslosen äußerst gering. Landrat Jürgen Pföhler: „Das ist ein weiterer Beleg für eine andauernde positive Entwicklung des Kreises als dynamischer Wirtschaftsstandort.“

Mit investitionsfreudigen, mittelständischen Unternehmen, einem gesunden Branchenmix und guter Infrastruktur, nicht zuletzt dank hervorragender Anbindungen, gelte der Mittelstand als der Jobmotor in der Region und bilde damit das Rückgrat der heimischen Wirtschaft, so Pföhler. Auch profitiere man von der Wissenschafts- und Wirtschaftsregion Bonn – eine der dichtesten Forschungslandschaften in Europa –, in die es eine feste Einbettung gebe.

Als besondere Herausforderung für die Wirtschaft bezeichnete der Landrat die „vierte industrielle Revolutiuon“, also den Weg hin zu einer intelligenten und flexiblen Produktion. „Modernste Informations- und Kommunikationstechniken sind längst nicht mehr aus dem Arbeitsalltag wegzudenken. Industrie 4.0 wird eine der zentralen gesellschaftlichen und politischen Gestaltungsaufgaben der nächsten Jahre sein. Arbeitsabläufe werden komplett umstrukturiert, die Anforderungen an die Mitarbeiter werden teils völlig von heutigen Standards abweichen“, sagte Pföhler voraus. Daher müssten alle Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft frühzeitig kooperieren.

Aktuelle Zahlen für das Baugenehmigungsmanagment des Kreises würden belegen, dass der Wirtschaftsstandort Kreis Ahrweiler weiter im Investitionsaufschwung sei: Alleine in den vergangenen Jahren habe man seit 2007 ein bei 320 Millionen Euro liegendes Investitionsvolumen genehmigt, 135 Millionen Euro nur in der Grafschaft. Eine Summe, die weiter ansteigen dürfte. Bekanntlich baut der Süßwarenkonzern Haribo gerade für rund eine halbe Milliarde Euro seine neue Produktionsstätte und seinen neuen Firmensitz am nördlichen Rand des Innovationsparks. „Gerade die Ansiedlung der Firma Haribo hat eine besondere historische Signalwirkung, von der nicht nur die Gemeinde, sondern der gesamte Kreis profitieren werden“, sagte Pföhler.

Dann hieß es „Bühne frei“ für Thommy Ten & Amélie van Tass. Die beiden Österreicher sind amtierende Weltmeister der Mentalmagie und können Erfolge am Broadway oder auch in Las Vegas vorweisen. Das Zauberer-Duo entführte in eine Welt jenseits normaler Vorstellungskraft in eine Welt der Gedankenleserei. Der Magier spazierte durch die Reihen, entlockte den Gästen die skurrilsten Mitbringsel aus ihren Taschen und Hosentaschen, ließ Zahlen aufschreiben und Frau van Tass erriet all diese Gegenstände und Zahlen mit verbundenen Augen. Viel Beifall gab es für das Duo, das nach seinem Auftritt in Ringen in die Glitzerwelt von Las Vegas entflog.

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