Grafschafter Feuerwehr feiert Vom Einsatzort zur Kameradschaftsfeier in Gelsdorf

GELSDORF · Häufig rückten die 21 Frauen und 206 Männer der Grafschafter Wehr in diesem Jahr bereits aus. Beim gemeinsamen Grillfest rückte diese Bilanz einmal in den Hintergrund, auch wenn der letzte Einsatz gerade erst wenige Stunden zurücklag.

Ehrungen (v.l.): Achim Klein, Martin Valder, Roman Kernenbach, Achim Juchem, Michael Becker, Karl-Josef Schäfer und Dieter Hilberath.

Ehrungen (v.l.): Achim Klein, Martin Valder, Roman Kernenbach, Achim Juchem, Michael Becker, Karl-Josef Schäfer und Dieter Hilberath.

Foto: Martin Gausmann

Mal eine neue Idee bei der Grafschafter Wehr: Statt eines Kameradschaftsabends in Uniform gab es dort in diesem Jahr ein lockeres Grillfest im Freizeitlook mit der gesamten Familie. Das Gelsdorfer Gerätehaus bot genügend Platz für die neue Form des Treffens, bei dem der „Beförderungsmarathon“ vorweggenommen wurde und der offizielle Teil schnell erledigt war. Dass es sich aber nicht um ein Barbecue oder ein Straßenfest, sondern um eine Veranstaltung der Feuerwehr handelte, haftete bei allen Gästen im Hinterkopf. Denn der letzte Einsatz, der große Teile der Grafschafter Wehren gefordert hatte, lag erst wenige Stunden zurück.

Wegen Nachlöscharbeiten in Birresdorf mussten einige Kameraden sogar ganz auf das Grillfest verzichten. Und Wehrleiter Achim Klein hatte die Statistik in seinem Rückblick zuletzt täglich korrigieren müssen, nachdem die Wehren noch am Freitag zu einer Rauchentwicklung nach Holzweiler und am Donnerstag zur Bergung eines Sattelzuges nach Bengen ausgerückt waren.

Demografischer Wandel ist noch nicht spürbar

Klein bemerkte in seinem Jahresbericht zunächst, dass die Wehr trotz des demografischen Wandels mit einer Gesamtstärke von 283 Personen noch gut dastehe. Die 227 aktiven Wehrleute setzen sich aus 21 Frauen und 206 Männern zusammen, 22 Jugendliche bilden die Jugendfeuerwehr, 34 Kameraden gehören der Ehrenabteilung an.

Die aktiven Wehren blicken dabei auf ein Jahr umfangreicher Hilfeleistungen zurück. 31 Brandeinsätze und 66 Hilfeleistungen standen zu Buche. Dazu gesellte sich das Starkregenereignis vom Juni 2016 mit mehr als 130 abgearbeiteten Einsatzstellen. Allein die sorgten für mehr als 3000 Einsatzstunden an zwei Tagen.

In diesem Jahr gab es bereits 24 Brandeinsätze und 45 Hilfeleistungen. Viel Arbeit für die Wehren, die es dank der Ausrückebereiche meisterten, jederzeit eine ausreichende Anzahl an Kräften stellen zu können.

Neue Einheit für Absturzsicherung

Es gab aber auch einige Neuerungen in der Grafschaft. So wurde die Facheinheit „Absturzsicherung“ gegründet, die ihr Erlerntes beim Grillfest vorführte. Ein neuer Einsatzleitwagen wurde in Dienst gestellt, neue Fahrzeuge für die Löschgruppen Eckendorf und Gelsdorf ausgeschrieben. Der Fokus wurde zudem auf die Nachwuchsarbeit gelegt.

Erstmals gibt es mit Walter Dombrowski in der Gemeinde Grafschaft nun einen Gemeindejugendfeuerwehrwart. Unterstützt wird dieser durch die beiden neu ernannten Jugendfeuerwehrwarte Peter Jöntgen (Löschgruppe Gelsdorf) und Stefan Assenmacher (LG Nierendorf). Außerdem wurde Dirk Arnold (LG Ringen) zum Leiter der Feuerwehreinsatzzentrale ernannt, auch hier wird die Arbeit immer mehr.

Zum Kameradschaftsfest gehören immer auch Personalien. Neben zahlreichen Beförderungen holte dabei der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Ahrweiler, Rolf Genn, eine Ehrung aus dem Vorjahr nach und zeichnete Kevin Hengsberg von der Löschgruppe Eckendorf mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze aus. Hengsberg hatte mit weiteren Kameraden eine Typisierungsaktion durchgeführt und Knochenmarkspender für einen erkrankten Kameraden gefunden.

Drei Wehrleute erhielten von Bürgermeister Achim Juchem das silberne Feuerwehr-Ehrenzeichen: Karl-Josef Schäfer (LG Leimersdorf), Michael Becker und Martin Valder (beide LG Karweiler) stehen bereits seit einem Vierteljahrhundert im Dienst der Grafschafter Wehr, zu deren stellvertretendem Leiter Dieter Hilberath ernannt wurde.

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