Ortsumgehung notfalls „Marke Eigenbau“ Platz für junge Familien im Gelsdorfer Baugebiet

GELSDORF · Im „Wildacker“ in Gelsdorf soll es Platz für 53 neue Wohnhäuser, ein Regenrückhaltebecken und Grünflächen geben.

 Begehrter Wohnort: In ngelsdorf ist das Neubaugebiet Hinter der Hage schon so gut wie ausgereizt.

Begehrter Wohnort: In ngelsdorf ist das Neubaugebiet Hinter der Hage schon so gut wie ausgereizt.

Foto: Martin Gausmann

Die Gemeinde Grafschaft entwickelt sich mit Riesenschritten weiter, der Wohnungsmarkt ist mittlerweile an seinen Grenzen angekommen. Deshalb brachte der Bau-, Planungs- und Dorfentwicklungsausschuss jetzt das elf Hektar große Baugebiet „Wildacker“ in Gelsdorf auf den Weg.

Dort sollen nicht nur etwa 53 Baugrundstücke entstehen, sondern auch noch eine dringend notwendige Ortsumgehung verwirklicht werden. Das Plangebiet „Wildacker“ besteht laut Fachbereichsleiter Klaus Becker aus zwei Teilen, wobei das eigentliche Baugebiet etwa sechs Hektar groß ist und 49 Grundstücke ausweisen soll. Damit könnte ein Bevölkerungszuwachs von bis zu 200 Personen eintreten, rechnete Bürgermeister Achim Juchem (CDU) dem Ausschuss vor.

Das Gebiet liegt in etwa zwischen der Stichstraße „Wildacker“, die am Ortseingang von Gelsdorf gegenüber der Grünstraße in die Dürener Straße einmündet, und dem „Altbroicher Weg“ bis zum dortigen Aussiedlerhof. Das eigentliche Bauland würde etwa 2,3 Hektar umfassen, weitere 1,3 Hektar würden für öffentliche Grünflächen und ein Regenrückhaltebecken benötigt, der Rest dient der inneren Erschließung sowie der geplanten Umgehungsstraße für Gelsdorf mit dem dazugehörigen Lärmschutz.

Auf der anderen Seite der Altenahrer Straße soll unterhalb der Mehrzweckhalle der neue Standort der Grundschule Obere Grafschaft samt Turnhalle auf einer etwa ein Hektar großen Gemeinbedarfsfläche samt einem großen Parkplatz errichtet werden. Kurz dahinter macht die geplante Ortsumgehung laut Plan eine 90-Grad-Kurve wieder zurück in Richtung Neuenahrer Straße bis zu einem geplanten Kreisverkehr an der Einmündung der Straße „Hinter der Hage“. Zwischen dem letzten bestehenden Gebäude und dem Kreisverkehr könnten noch einmal vier Bauplätze die Lücke füllen. Dieser zweite Bereich wäre etwa 4,9 Hektar groß.

Wilhelm Dreyer (FWG) wandte ein, dass der Bau einer Umgehungsstraße im Zuge einer Landstraße – die Neuenahrer Straße ist bekanntlich zugleich die L 83 – eigentlich Sache des Landes Rheinland-Pfalz sei. Das bestätigte auch Bürgermeister Juchem, wies aber auf die exorbitante Dauer von ähnlichen Projekten in der Region hin, die auch nach 40 Jahren noch nicht umgesetzt seien. So lange wolle man dann doch nicht warten und stattdessen lieber die Sache in die eigene Hand nehmen. „Wir planen, bauen und bezahlen diese Ortsumgehung im Zweifelsfall selbst“, erläuterte Juchem den Ausschussmitgliedern. Zumal man das in einem Aufwasch mit der ohnehin notwendigen Erschließung des Baugebiets erledigen könne.

Dagegen regte sich im Ausschuss kein Widerspruch, bei drei Enthaltungen wurde die Aufstellung des notwendigen Flächennutzungsplans samt landesplanerischem Verfahren sowie des dazugehörigen Bebauungsplans beschlossen. Die Verwaltung muss nun das notwendige Beteiligungsverfahren vorbereiten, um die Bürger und die Träger öffentlicher Belange in die Entscheidung einzubeziehen.

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