Ideen von Karweiler Bürgern Ortsbeirat gegen Kolumbarium in der Karweiler Kirche

KARWEILER · Fast zwei Dutzend Karweiler unternahmen mit dem neuen Ortsvorsteher Dieter Bornschlegl (SPD) einen Rundgang im Dorf. Im Fokus stand unter anderem die katholische Kirche, von der sich das Erzbistum trennen will.

 Der Spielplatz war eine der Stationen beim Rundgang mit Ortsvorsteher Dieter Bornschlegl (3. von rechts).

Der Spielplatz war eine der Stationen beim Rundgang mit Ortsvorsteher Dieter Bornschlegl (3. von rechts).

Foto: Martin Gausmann

Der neue Karweiler Ortsvorsteher Dieter Bornschlegl (SPD) und sein Stellvertreter Detlef Lypken (CDU) hatten die Bevölkerung des Ortes zu einem Dorfrundgang eingeladen, um Ideen zur Gestaltung zu sammeln. So schauten sich fast zwei Dutzend Karweiler markante Stellen im Dorf an. „Diese große Beteiligung freut mich sehr, das ist mehr Zuspruch als gedacht“, so Bornschlegl, der den Rundgang am Parkplatz unterhalb der Kirche eröffnete. Was dort auffiel: Eine neu gepflanzte Linde macht einen recht trockenen Eindruck, ein Hinweisschild auf den Parkplatz ist kaum mehr lesbar und gegenüber auf der Bengener Straße wird verkehrswidrig geparkt, obwohl es freie Parktaschen gibt. Ob es auf dem recht dunklen Gelände weiterer Beleuchtung bedarf oder ob das vom beleuchteten Kirchturm abstrahlende Licht genügt, wurde ergebnisoffen diskutiert.

Weiter ging es zum Spielplatz, der sich in einem guten Zustand befindet. Von den Kindern des Ortes werde der Platz sehr gut angenommen, berichtete Nachbar Dieter Müller. Dennoch will man Spielgerät erneuern, vielleicht für Beschattung sorgen. Die Idee der Gemeinde Grafschaft, Spielplätze künftig zu Mehrgenerationenplätzen zu machen, stieß auf großes Interesse unter den abendlichen Spaziergängern. Diese können sich auf dem Gelände auch Trimmgeräte für Senioren vorstellen und auch die Idee eines Bouleplatzes kam auf. Der könnte aber auch „Auf dem Justen“ oder an der Grillhütte entstehen, wurde im weiteren Verlauf des Abends deutlich.

Besagter Platz „Auf dem Justen“ ist in erster Linie ein Parkplatz, die zwölf Parktaschen sind allabendlich von den Anwohnern der angrenzenden, engen Straßen belegt. Zwei recht unterschiedliche Buswartehallen und eine Bank sind alles, was hier sonst zu finden ist. Insektenfreundlichere Gestaltung, mehr Bänke oder gar ein Nutzgarten waren Ideen, die aufkamen. Weniger Spielraum sieht man am ehemaligen Spielplatz am Dorfeingang an der Bengener Straße. Die Ecke kann lediglich einen besseren Pflegezustand vertragen, befand die Bevölkerung.

Mehr Handlungsbedarf gibt es dagegen an der Grillhütte, die mangels Infrastruktur so gut wie gar nicht genutzt wird. Die Themen Toiletten und Versorgungsleitungen will der Ortsvorsteher möglichst rasch umgesetzt wissen und will zeitnah das Gespräch mit der Verwaltung führen. Eine angrenzende Wiese, die für eine aktuell nicht mehr notwendige Erweiterung des Friedhofs vorgesehen ist, würde man gerne in eine Streuobstwiese mit alten Obstsorten in Verbindung mit einem Blühstreifen umgewandelt sehen. Gedanken machte man sich auch um den Bolzplatz, der Untergrund ist doch extrem uneben, Fußballern drohen Verletzungen. Auch hieran könnte gearbeitet werden.

In der alten Schule trug man die Ideen im Anschluss an den Rundgang noch einmal zusammen, diskutierte Für und Wider und tauschte sich weiter aus. Ortsvorsteher Bornschlegl lobte das hohe Engagement der Karweiler bei diesem ersten Treffen, er sieht nun konkrete Aufgaben für den Ortsbeirat, der sich in seiner nächsten Sitzung am 6. August mit den Ergebnissen beschäftigen wird. Nach der Sitzung soll die Diskussion mit den Bürgern fortgeführt werden.

Nicht in die ersten Beratungen eingeflossen ist die Zukunft der Karweiler Kirche, über die derzeit viel gesprochen wird. Denn das Bistum will sich von dem Gotteshaus trennen. Dabei kommen immer wieder neue Ideen auf. Bornschlegl ließ beim Rundgang jedoch durchblicken, dass sich der Ortsbeirat geschlossen gegen die Idee einer Umwandlung in ein Kolumbarium aussprechen wird.

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