Griff in die Trickkiste Nierendorfer Petrushütte kann wieder hergerichtet werden

NIERENDORF · Seit zwei Jahren wird die Petrushütte nicht mehr genutzt. Ein Bürger hatte geklagt weil die im Außenbereich und in einem Landschaftsschutzgebiet liege. Der Grafschafter Rat behilft sich mit einem Trick.

 Hüttenfest 2013: Da war die 1982 erbaute Hütte noch in Schuss.Für die neue Instandsetzung will der Ortsbeirat die Vereine mobilisieren. FOTO: GAUSMANN

Hüttenfest 2013: Da war die 1982 erbaute Hütte noch in Schuss.Für die neue Instandsetzung will der Ortsbeirat die Vereine mobilisieren. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Einem genauen Blick – in Form eines Gutachtens – auf ihre Petrushütte sehen die Nierendorfer gespannt entgegen. Befürchtungen, die nach einer Klage rund zwei Jahre nicht genutzte Hütte aus dem Jahr 1982 müsse wegen ihres schlechten Zustands abgerissen werden, konnte Ortsvorsteher Josef Braun in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats indes zerstreuen.

Eine erste Sichtung habe gezeigt, dass der First wohl abgestützt werden müsse, die Dachpappe erneuert und die Dachrinnen instandgesetzt werden müssen. Eine genaue Zustandsanalyse erhofft sich Braun in ein paar Wochen, danach will man zügig an die Arbeiten zur Ertüchtigung der Hütte gehen. „Damit wollen wir möglichst noch vor dem Winter beginnen, die Unterstützung aus zahlreichen Vereinen haben wir bereits“, so Braun.

Zum Hintergrund: Ein Nierendorfer Bürger hatte bei der Aufsichtsbehörde erwirkt, dass an der Petrushütte keine Feiern durchgeführt werden dürfen. Begründung: Die Hütte liege im Außenbereich und in einem Landschaftsschutzgebiet. Für die Lösung griff dann der Grafschafter Rat in die Trickkiste. Per Änderung des Flächennutzungsplans wird die Fläche, auf der die Hütte steht, in den Innenbereich des Dorfes integriert und als „Sondergebiet Freizeit und Erholung“ ausgewiesen. Und da darf wieder gefeiert werden – nach den Regeln der neuen Nutzungsordnung, versteht sich. Dann gibt's auch keinen Ärger mehr.

Weiteres Thema: Mit der Feuerwehr und den Junggesellen sind zwei Gruppierungen federführend für das Martinsfeuer in Nierendorf zuständig. Bedenken, auf dem Feuerplatz am Hausberg „Americh“ seien das Jahr über zu große Mengen an Grünzeug und Holz abgeladen worden, zerschlugen sich bei einem Ortstermin des Ortsbeirats. Auf dem Sammelplatz hat sich zwar einiges angesammelt, das nehme aber keine Überhand, war von der Wehr zu hören. Dennoch will man eine Woche nach dem Martinsfeuer, das am 10. November abgebrannt wird, eine Schranke und ein Hinweisschild am Feuerplatz anbringen. Dann darf dort Material fürs Feuer erst wieder ab Oktober 2019 angeliefert werden.

Komplexer gestaltet sich die Verkehrssituation im Ort. Autos und Lastwagen fahren nach Meinung vieler Bürger zu schnell, wegen fehlender Bürgersteige treten Anwohner der Franz-Ellerbrock-Straße beim Verlassen ihrer Häuser direkt auf die Straße. Nach einem Ortstermin mit dem Ordnungsamt wird nun erst einmal mit einem Messgerät ermittelt, ob tatsächlich das dort geltende Tempolimit von 30 Stundenkilometern häufig überschritten wird. Ortsvorsteher Josef Braun informierte den Ortsbeirat, dass er auch die Polizei um Messungen und Kontrollen ersuchen werde. Über Maßnahmen will man erst nach den Ergebnissen der Messungen weiter sprechen.

Schließlich stand noch der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf der Agenda der Ortsbeiratssitzung. Dieses Thema wird indes für Nierendorf erst wieder in zwei bis drei Jahren interessant, wenn die Straße Richtung Gimmigen erneuert, der Lauf des Nierendorfer Bachs fertig und die Petrushütte renoviert ist. „Damit kann sich dann der neue Ortsbeirat beschäftigen“, so Braun.

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