Neue Apfelsorten für Allergiker

BÖLINGEN · Beim 15. Apfelfest im "Bio-Hof Bölingen" präsentierte die Universität Bonn "Santana" und "Elise".

Der Apfel in all seinen Größen, Farben und Geschmacksrichtungen stand natürlich im Mittelpunkt des 15. Apfelfestes im "Bio-Hof Bölingen" von Bert Krämer und Elke Inden-Krämer. Beim Fest konnten Besucher aber nicht nur über zwei Dutzend verschiedene Sorten des Hofes probieren, sondern auch viel über den heimischen Obstbau, die Vorteile der biologischen Schädlingsbekämpfung oder den Reifezustand und die Lagermöglichkeiten von Äpfeln lernen. Bert Krämer, der 1984 seinen Hof zu einem der ersten Bio-Obstbaubetriebe in Deutschland umstellte, erlaubte seinen zahlreichen Gästen sogar, ihren Lieblingsapfel in den Obstgärten selbst zu ernten.

Im Fachwerkhof in Bölingens Mitte luden derweil Kürbiscremesuppe, frisch gepresster Apfelsaft und auch selbst gebackener Apfel- und Zwetschgenkuchen zur gemütlichen Pause ein. Besonders beliebt bei den Kindern war das Selbstpressen von ganz frischem Apfelsaft mit der kleinen Handpresse und dem Schredder, mit dem die Äpfel erst einmal klein geschnitten werden mussten.

In der Kinderecke bot Erlebnishof-Mitarbeiterin Yvonne Lafontaine den ganzen Tag über ein lehrreiches Kinderprogramm rund um den Apfel. Die Kleinen konnten sich zusammen mit ihren Müttern beim dekorieren von Stofftaschen versuchen. Beim Apfelsorten-Memory galt es, die richtigen Paare zu erraten. Auch Duftsäckchen aus Lavendel wurden in Handarbeit hergestellt.

In der Scheune und der Halle gab es darüber hinaus eine informative Ausstellung über den biologischen Anbau. Um die Biodiversität kümmert sich der "Bio-Hof Bölingen" nämlich nicht zuletzt dadurch, dass die Apfelbäume von Wildbienen befruchtet werden. Die fliegen auch bei niedrigen Temperaturen und sind nicht so anfällig wie die Honigbiene. In den Anlagen wurden für die Bienen in den vergangenen Jahren große Nistmöglichkeiten geschaffen und zwischen den Baumreihen Wildblumen eingesät.

An einem Informationsstand der Bonner Universität konnten die kleinen Nachwuchsforscher etwas über das Leben und Aussehen diverser Insekten lernen. Unter dem Mikroskop durften sie dazu Bienen und Wespen betrachten und dabei "der Biene in die Augen schauen". Mit dabei war auch die große Bienensammlung von Professor Dr. Dieter Wittmann, der 250 verschiedene Bienenarten während seiner zahlreichen Forschungsreisen gesammelt hatte. Zu kaufen gab es die allererste Honigernte der Bonner Universität, die ebenfalls einige Bienenstöcke in den Obstgärten vom "Bio-Hof Bölingen" errichtet hat. "Der ist richtig lecker geworden", freute sich die Bio-Hof-Besitzerin Elke Inden-Krämer.

Auch in diesem Jahr interessierten sich besonders die allergiegeplagten Menschen am "Apfelprobierstand" für die allergikergeeigneten Apfelsorten "Santana" und "Elise". Diese sind in ihrer süß-säuerlichen Geschmacksrichtung einerseits saftig und knackig, besitzen aber andererseits ein bestimmtes Protein nicht, das Allergien auslöst. Das habe die Universität Bonn herausgefunden. "Einige Menschen, die wegen ihrer Allergie schon seit über zehn Jahren keinen Apfel mehr essen konnten, durften jetzt endlich wieder beherzt zubeißen und waren überglücklich", freute sich Inden-Krämer über den großen Erfolg. Auch das Bio Gemüse des Hofes fand reißenden Absatz.

Auch am kommenden Wochenende, 13. und 14. September, lädt der "Bio-Hof Bölingen" von 11 bis 18 Uhr zum Apfelfest ein. Bis Mitte Oktober können Interessierte jeden Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr selbst Äpfel pflücken.

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