Kirmes in Bengen Morgens um 6 Uhr wecken die Dorfmusikanten den Ort

BENGEN · Die Bengener Dorfmusikanten hatten wieder alle Hände voll zu tun bei der diesjährigen Kirmes rund um die Mehrzweckhalle. Vor 21 Jahren anlässlich der Kirmes gegründet, besteht bis heute einer der wichtigsten Aufgaben der Musiker um Dirigent und Vorstandschef Karl-Heinz Manhillen darin, die zahlreichen Kirmesumzüge durch das Dorf musikalisch zu begleiten.

 Kein Umzug ohne die Bengener Dorfmusikanten.

Kein Umzug ohne die Bengener Dorfmusikanten.

Foto: Martin Gausmann

Der Junggesellenverein veranstaltete zusammen mit dem Sportverein und der Freiwilligen Feuerwehr auch in diesem Jahr die Kirmes, die bereits am Freitag mit einem gut besuchten Dämmerschoppen begann. Der Samstag startete mit dem traditionellen Festumzug zur Musik der "Dorfmusikanten", bei der die Junggesellen mit ihrem Fähnrich Thomas Grut an der Spitze den Kirmesmann abholten.

Doch der war diesmal nicht allein, er hatte eine Kirmesfrau an seiner Seite, die nun ebenfalls mit durch das Dorf geführt wurde. Der Kirmesmann sei in den vergangenen Jahren fast immer von der holden Weiblichkeit aus Bengen entführt worden, hieß es zur Begründung, deshalb habe er jetzt eine Aufpasserin, die verhindern soll, dass er Dummheiten macht. Gemeinsam mit dem Kirmespaar bewegte sich der kleine Kirmeszug zur Mehrzweckhalle, wo am Abend zu den Klängen der "Strandlinse" getanzt wurde.

Der Kirmessonntag ist in Bengen nichts für Langschläfer, denn die Dorfmusikanten ziehen bereits ab 6 Uhr zum frühmorgendlichen Wecken durch die Straßen des Ortes. Über drei Stationen zog der traditionelle Weckzug zur Heiligen Messe in die Pfarrkirche St. Lambertus ein. Von dort aus ging es zurück in die Mehrzweckhalle zum Frühschoppen und zum anschließenden Mittagessen mit Biermusik der "Rheintaler". Natürlich fehlte am Nachmittag der obligatorische selbstgebackene Kuchen zur Kaffeezeit nicht.

Nachdem am Sonntag bereits Julian Rieck als neuer Hahnenkönig ermittelt worden war, machten sich die Bengener am Montagnachmittag im Schlepptau der Dorfmusikanten und des Junggesellenvereins auf den Weg durch das Dorf, um beim alljährlichen Trinkzug mit dabei zu sein.

Dabei bekamen die Geschäftsleute des Ortes, die frisch Verheirateten sowie die Neuzugezogenen ein Ständchen dargeboten. Hahnenkönig Julian Rieck hatte dabei die ehrenvolle Aufgabe, mit den Damen des Ortes immer wieder an der Junggesellen-Reihe entlang zu paradieren, und Fähnrich Thomas Grut zeigte zusammen mit dem ehemaligen Rheinlandmeister aller Klassen von 2006, Volker Scherhag, ein ums andere Mal seine Kunst des Fähndelschwenkens.

Am Morgen war der Gottesdienst schon sehr gut besucht gewesen, anschließend traf sich das halbe Dorf in der Mehrzweckhalle zum Mittagessen, das die Vereinsmitglieder zubereitet hatten. Erst sehr spät am Abend machten die Junggesellen dem Kirmesmann mit Feuer den Garaus, und auch seine neue Gefährtin, die Kirmesfrau, wurde dabei trotz durchaus vorhandener weiblicher Reize nicht verschont.

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