Grafschafter Innovationspark Haribo-Bau lockt auch Touristen an

GRAFSCHAFT · Die Haribo-Baustelle im Grafschafter Innovationspark wächst und wächst. Mehr als 300 Arbeiter sind tagtäglich bis zum Einbruch der Dunkelheit mit dem Bau von Hochregallager, Produktionsstätte und Verwaltungstrakt beschäftigt.

 Sonnenuntergang an der Haribo-Baustelle.

Sonnenuntergang an der Haribo-Baustelle.

Foto: Martin Gausmann

Insgesamt verbaut Haribo rund eine halbe Milliarde Euro in der Grafschaft. Fertigstellung soll im nächsten Jahr sein.

Alleine das derzeit eingerüstete Hochregallager erreicht eine Höhe von 42,3 Meter und wird nach Fertigstellung somit das höchste Gebäude der Gemeinde Grafschaft sein. Zum Vergleich: Die Pfarrkirche Sankt Dionysius bringt es auf 40,4 Meter. Imposant auch die weiteren Ausmaße: Das Lagergebäude wird 120 Meter lang und 100 Meter breit werden. Neun Baukräne sorgen dafür, dass Material in die Lüfte gehievt wird.

Der Rohbau des mit gigantischen Gerüsten versehenen Hochregallagers ist von seinen Konturen her bereits weithin sichtbar. Begonnen hat man inzwischen auch mit dem ersten Teilabschnitt der Produktionshallen, von denen insgesamt drei entstehen werden. Die Verwaltungsgebäude, Parkplätze und Außenanlagen sind noch nicht in Angriff genommen worden.

In den Abendstunden löst die Optik der stark beleuchteten Baustelle eine ganz besondere Faszination aus: Man denkt, es würde ein Flughafen gebaut. „Es gibt einen regelrechten Baustellentourismus“, meinte Grafschafts Bürgermeister Achim Juchem. Gerade an Wochenenden steuerten zahlreiche Ausflügler die umzäunte und bewachte Baustelle an, um den Baufortschritt zu beobachten. Nicht zuletzt die im Vergleich zum bisherigen Firmenhauptsitz Bonn weitaus günstigeren Hebesätze für die Gewerbesteuer mögen ein Grund für die Standortwahl von Haribo in der Grafschaft gewesen sein. Nach Auskunft der Firmenleitung war jedoch insbesondere die günstige Autobahnanbindung ausschlaggebend. Als die Pläne des Süßwarenkonzerns bekannt wurden, zunächst ein neues Logistiklager und neue Produktionsstätten bauen zu wollen, hatten sich auch andere Gemeinden in der Region um den künftigen Firmensitz beworben.

Im September 2014 fiel die Wahl auf die Grafschaft. „Ich habe mich riesig gefreut“, erinnert sich Grafschafts Bürgermeister Achim Juchem. Seine Verwaltung und die Baugenehmigungsbehörde der Kreisverwaltung in Ahrweiler begleiten seither das gigantische Bauvorhaben im Innovationspark. Die Ansiedlung von Haribo wurde auch von der rheinland-pfälzischen Landesregierung gefeiert.

1920 wurde Haribo (Hans Riegel Bonn) gegründet. Das Familienunternehmen existiert nun in dritter Generation und ist längst Weltmarktführer für Süßigkeiten aus Lakritz und Fruchtgummi. Der Unternehmensslogan „Haribo macht Kinder froh, und Erwachsene ebenso“ ist seit Jahrzehnten in aller Munde. Nach Firmenangaben fallen täglich einhundert Millionen Goldbären in die Tüten, die weltweit vertrieben werden. In Europa gibt es 15 Produktionsstandorte.

Ungeachtet der Grafschafter Produktionsanlagen sollen im Gründerhaus in Bonn auch in Zukunft weiterhin Lakritzschnecken & Co. produziert werden.

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