Initiative Grafschafter sammeln Unterschriften gegen Güllelager

GRAFTSCHAFT · Die Grafschafter "Bürgerinitiative gegen das geplante industrielle Güllelager und die Massentierhaltung in der Oberen Grafschaft" (BI) hat einen neuen Vorstand gewählt. Vorsitzender bleibt Reinhold Hermann aus Gelsdorf.

Vize ist Heinz Weber (Vettelhoven), Kassenwartin Elke Friedrich (Eckendorf), Schriftführer sind Andrea Mohr und Wolfgang Laffien (Bölingen), Beisitzer Eddy Königshoven (Vettelhoven) und Tanja Lühring (Gelsdorf). Die BI hat aktuell mehr als 80 Mitglieder. Sie hat Arbeitsgruppen gebildet, die die Bereiche Gesundheit, Umwelt und Recht betreuen.

Die Initiative habe bereits mehr als 1000 Unterschriften gegen die beiden Vorhaben in Gelsdorf (Gülle) und Esch (Schweinezucht) gesammelt und plane für kommende Woche die Übergabe einer entsprechenden Petition im Kreishaus. Öffentlichkeitswirksam will die Initiative am kommenden Dienstag agieren. Dann soll um 15 Uhr von Gelsdorf aus ein Protestmarsch zum geplanten Standort führen. Das erklärte die BI am Freitag.

"Gesundheitsgefährdung durch Gülle - das betrifft alle Bürger", so Hermann und verweist auf einschlägige Studien von Umweltbundesamt und Bundesinstitut für Risikobewertung. Für die Gülle aus Massentierhaltung gebe es definitiv keine Unbedenklichkeitsgutachten. Die BI sei jedoch darauf bedacht, keine Ängste zu schüren und strebe daher die zeitnahe Erstellung eines unabhängigen Gesundheitsgutachtens an.

Das geplante Güllelager von Bauer Theo Münch mit einem Abstand von rund 850 Metern zum Ortslage Gelsdorf stehe zudem in Widerspruch zur vom Ortsbeirat befürworteten Ortserweiterung und Ansiedlung von Neubürgern, findet Hermann, für die FWG selbst Mitglied des Gremiums.

"Diese gewünschte Ausdehnung in südöstlicher Richtung wäre für Gelsdorf unmöglich, da sich die inFrage kommenden Flächen durch das Güllelager nicht mehr als Neubau- und Wohngebiet vermarkten lassen", sagte Hermann. Das Güllelager, sollte es trotz der angemeldeten Bedenken kommen, bedeute eine Stagnation der Dorfentwicklung.

Die ablehnende Haltung eines großen Teils der betroffenen Anwohner gegen das geplante Güllelager bestärke die BI in ihrem Engagement, in erster Linie das Güllelager mit Nachdruck zu verhindern.

Sollte der Antrag des Landwirtes von der Kreisverwaltung genehmigt werden, behalte man sich allerdings vor, rechtliche Schritte dagegen einzuleiten. "Das schließe die Unterstützung von Privatklagen durch direkte Anlieger mit ein. Die Bürgerinitiative sehe aber die nachhaltige, heimische Landwirtschaft grundsätzlich positiv und verzichte daher an den heute beginnenden Tagen der offenen Höfe auf Aktionen. jov

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