Grafschaft bekommt einen Busbahnhof Gemeinderat beschließt als Standort die Ahrtalstraße in Ringen

GRAFSCHAFT · Die Infrastruktur der Gemeinde wird weiter aufgewertet. Geschaffen wird ein Verknüpfungs- und Umsteigepunkt.

Die Gemeinde Grafschaft bekommt einen zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). Standort wird in Ringen an der Ahrtalstraße sein. Darauf verständigte sich der Gemeinderat. Ein Antrag der SPD, den Verknüpfungs- und Umsteigepunkt an den Rewe-Markt im Kreuzerfeld zu verlegen, fand keine Mehrheit. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist Aufgabe des Kreises.

Der Landkreis, der gestern übrigens das neue Nahverkehrskonzept beschlossen hat, führt diese Aufgabe nicht unmittelbar selber aus, sondern bedient sich hierfür anderer Unternehmer. Die Buslinien, wie auch die gewünschten Zeiten, erhält der Unternehmer als Vorgabe durch den Kreis. Dies auf der Basis des gestern vom Kreistag beschlossenen Nahverkehrsplans.

Vergangene Beschwerden der Grafschafter Bürger, die sich nur unzureichend mit guten ÖPNV-Verbindungen bedacht sahen, wurden in den neuen Nahverkehrsplan eingearbeitet. Bedeutet: Die Grafschaft wird fortan besser mit Bussen bedient. Das Problem: Die Verbesserung setzt nun zwingend einen zentralen Omnibusbahnhof in Ringen als Umsteigepunkt voraus, der Platz für mindestens sechs Busse bieten muss.

Die Kosten trägt zu 90 Prozent das Land, die Gemeinde Grafschaft ist lediglich mit zehn Prozent beteiligt. Bereits der Bauausschuss hatte sich für den Bau des Busbahnhofs an der Ahrtalstraße auf einem aufgeschütteten, ehemals als Tongrube genutzten Gelände ausgesprochen. Dem folgte auch der Ortsbeirat am Mittwochabend, dessen Empfehlung allerdings null und nichtig wurde, nachdem sich herausgestellt hatte, dass dort gleich zwei Mitglieder abgestimmt hatten, die befangen waren.

Also ignorierte der Gemeinderat das Votum des Beirates, dessen Sitzung auch nicht kurzfristig wiederholt werden konnte: Denn bereits gestern Nachmittag tagte der Kreistag, der für seinen Beschluss über den Nahverkehrsplan die Abstimmung der Gemeinde Grafschaft benötigte. Eine neu Ortsbeiratssitzung konnte nicht mehr dazwischengeschoben werden.

Gestern Morgen wurde dem Kreis stattdessen der vom Gemeinderat beschlossene ZOB-Standort „Ahrtalstraße“ mitgeteilt. Die Gemeinde wird nun dort ein Bauleitplanverfahren durchführen, damit der neue Omnibusbahnhof dort gebaut werden kann. Ratsmitglied Florian Schneider (CDU): „Ich bin froh, dass es diese Verbesserung für unseren Nahverkehr geben wird. Am Rewe-Markt im Kreuzerfeld hätten wir für den Bahnhof ein Grundstück opfern müssen, das wir für den Bau eines Seniorenheims dringend brauchen.“

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