Alte Schule in Lantershofen Feuerwehr wirbt mit Übung um Nachwuchs

LANTERSHOFEN · Seit vielen Jahren ist die Alte Schule in Lantershofen verwaist. Sonntagmorgen kam Leben in das Gebäude in der Nähe der Burg Lantershofen. Das Fachwerkhaus war Übungsobjekt für die Wehrleute der mittleren Grafschaft. Das Szenario hatte Winfried Flohe aus der Altersriege der Lantershofener Wehr entworfen.

 Die Alte Schule in Lantershofen war am Sonntag Übungsobjekt für die Feuerwehrleute der Grafschaft.

Die Alte Schule in Lantershofen war am Sonntag Übungsobjekt für die Feuerwehrleute der Grafschaft.

Foto: Martin Gausmann

Kurz nach neun Uhr war in dem Haus ein "Feuer" ausgebrochen. Rauch drang aus dem Gebäude. Nach der Alarmierung des Ausrückbereichs, bei der bewusst auf einen Sirenenalarm verzichtet worden war, dauerte es nur wenige Minuten, bis die Lantershofener Wehr, deren Gerätehaus nur 200 Meter entfernt ist, vor Ort war.

Zwei Minuten später traf die Löschgruppe Ringen mit der Drehleiter ein, kurz danach kamen die Kameraden aus Leimersdorf zum Brandherd. Lantershofens Löschgruppenführer Rolf Ahrend übernahm die Einsatzleitung. Die Arbeiten erschwerte, dass die Hydranten in der Nähe der Schule wegen der angenommenen Gefahr umherfliegender Trümmerteile nicht genutzt werden konnten. Lange Schlauchleitungen mussten verlegt werden, auch zu den Löschwasserbrunnen der Burg.

Schnell wurde eine um Hilfe rufende Person am Fenster im zweiten Obergeschoss ausgemacht. Für die Drehleiter bedeutete dies einen Standortwechsel, verbunden mit der Fahrt durch enge Gassen im Ort. Nach wenigen Minuten war der neue Standort erreicht, die Rettung konnte zügig durchgeführt werden.

Unterdessen hatte ein Atemschutztrupp beim Innenangriff eine weitere Person im ersten Obergeschoss entdeckt und diese mit Rettungsmaske versehen. Bäume vor dem Haus verhinderten die Anfahrt der Drehleiter, die Person musste über Steckleitern aus ihrer misslichen Lange befreit werden.

Eine dritte "bewusstlose" Person wurde im Keller des Hauses ausfindig gemacht und nach draußen gebracht. Auch eine Einlage gab es. Wehrleuten mit Atemschutzgeräten war der Rückweg versperrt war. Ihnen wurde die Luft knapp. Auch diese Situation wurde gemeistert. Ein Sicherungstrupp brachte die Kameraden ins Freie, und um 10.12 Uhr hieß es von Ahrend: "Übung beendet, zusammenpacken und abrücken."

35 der insgesamt 60 aktiven Wehrleute des Ausrückbereichs hatten sich erfolgreich dem Szenario gestellt. Zudem wurde im Rahmen noch etwas Neues geübt: Digital-Funkverkehr in Gebäuden. Der stellvertretende Grafschafter Wehrleiter, Werner Ockenfels, war eigens zur Beobachtung gekommen, um Schlüsse aus dem Umgang mit dem Funk ziehen zu können. Gekommen waren auch etliche Bürger, denn die Übung sollte auch eine Werbung um Feuerwehrnachwuchs für die Löschgruppe Lantershofen sein.

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