Streit zum Sitzenbleiben Elsner empört sich über Gies und Ernst

GRAFSCHAFT · "Es ist einfach unglaublich und empörend, dass die CDU-Landtagsabgeordneten Horst Gies und Guido Ernst Schülern, die in der Schule Schwierigkeiten haben, pauschal, unqualifiziert und frei von jeder Sachkenntnis unterstellen, dass sie Faulenzer seien", ärgert sich die Grafschafter SPD-Abgeordnete Petra Elsner.

Alle, die sich nicht anstrengen wollen, seien in Rheinland-Pfalz herzlich willkommen, hatten Gies und Ernst die Absicht der rot-grünen Landesregierung kommentiert, das Sitzenbleiben in einer Art von Modellversuch künftig abzuschaffen. Elsner sprach von einem "diskriminierenden und unverantwortlichen Urteil über 1,8 Prozent der Schüler in unserem Bundesland, die von Klassenwiederholungen betroffen sind".

Man müsse sich fragen, "von welchem Menschen- und Gesellschaftsbild diese Herren geleitet werden, wenn sie mit solchen Diffamierungen auf einen geplanten rheinland-pfälzischen Modellversuch reagieren, der prüfen will, wie mit mehr individueller Förderung die Schwächen minimiert werden und ein Sitzenbleiben überflüssig wird", so die SPD-Landtagsabgeordnete aus Lantershofen.

Mit dem Schulversuch solle lediglich ausgelotet werden, ob der Verzicht auf eine Klassenwiederholung für den einzelnen Schüler vorteilhaft sei oder nicht, stellte sie klar. "In den allermeisten Ländern West- und Nordeuropas gibt es kein Sitzenbleiben. Auch in einigen Bundesländern laufen diese Versuche oder sollen bald gestartet werden", sagte Elsner.

Es sei daher keineswegs ein Ausdruck von Ideologie, "wenn wir uns die Frage stellen, weshalb andere Länder kein Sitzenbleiben kennen und wir daher die Wirksamkeit dieses Instruments überprüfen". Die CDU-Fraktion wird die Abschaffung des Sitzenbleibens zum Thema einer "Aktuellen Stunde" in der nächsten Landtagssitzung machen.

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