Zur Sicherung der Regenrückhaltebecken Ein Boot für die Grafschafter Deichmarine

GRAFSCHAFT · Bei der jüngsten Löschgruppenführerbesprechung wurde Rudolf Krupp verabschiedet. Er war 43 Jahre lang aktiver Feuerwehrmann. Zwei junge Frauen sind neu dabei.

 Achim Juchem und Udo Schumacher mit den Neuverpflichteten, Beförderten und Entlassen hinter dem FFW Spielfahrzeug für Kinder im Rathaus

Achim Juchem und Udo Schumacher mit den Neuverpflichteten, Beförderten und Entlassen hinter dem FFW Spielfahrzeug für Kinder im Rathaus

Foto: Martin Gausmann

Mit einem Feuerwehrauto durch das Foyer des Ringener Rathauses düsen. Das kann der Nachwuchs der Grafschaft, während Eltern ihren „Behördenkram“ erledigen. Eine Art Werbung fürs Ehrenamt. Das Feuerwehrauto passte symbolisch aber auch zur jüngsten Löschgruppenführerbesprechung mit Bürgermeister Achim Juchem im Ratssaal. Dabei wurden von Juchem und Wehrchef Achim Klein gleich zwei junge Frauen in die Feuerwehr aufgenommen und verpflichtet: Nadine Schiffer von der Löschgruppe Birresdorf und Michelle Theis von der Löschgruppe Karweiler. Zum Löschmeister befördert wurde Rainer Berzen aus Birresdorf.

43 Jahre war Rudolf Krupp vom Löschzug Bengen aktiver Feuerwehrmann auf der Grafschaft. Mehr als drei Jahrzehnte lang zeichnete er als Gerätewart für die Ausrüstung aller Grafschafter Einsatzgruppen verantwortlich, da besonders für die zentrale Schlauchwerkstatt der Feuerwehr. Zu seinem Nachfolger ernannte Juchem im Beisein von Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher Jan Mühlenbein von der Löschgruppe Leimersdorf.

Vom Retten einer in einem Dachstuhl eingeklemmten Katze bis zum nächtlichen Brand von 250 Strohballen auf einem Acker bei Oeverich reichte seit Jahresbeginn das Einsatzspektrum der Grafschafter Einheiten. Auch gab es Probleme mit zwei Trafostationen der RWE wegen Überlastung. Letzteres soll bald der Vergangenheit angehören, erklärte Juchem im Gespräch mit dem GA. „Bisher kommt der Strom für die Grafschaft über das Umspannwerk in Bad Neuenahr“, sagte der Bürgermeister.

Bis zum Sommer werde für die Grafschaft ein eigenes Umspannwerk in der Nähe des Innovationsparks gebaut. Dann werde das Gewerbegebiet eine Art eigener Stromkreis, sodass Spannungsschwankungen, wie sie aktuell in den Dörfern auftreten, künftig vermieden werden können. Auch die Feuerwehr der Grafschaft wird aufgerüstet. Zusätzlich zum Schlauchboot für das Hochwasserrückhaltebecken in Bengen wird ein Pendant für das neue Becken in Nierendorf angeschafft. „Für den Fall der Fälle“, sagte Juchem, der allerdings hofft, dass „die Deichmarine nicht zum Einsatz kommt“.

Bei Einsätzen, die der Hilfeleistung für Rettungsdienste dienen, wird sich jedoch in Zukunft etwas ändern. Durch die Änderung des Landesbrand- und Katastrophenschutzgesetzes bleiben die Kommunen künftig nicht mehr auf den Kosten für diese Einsätze sitzen. Im Klartext heißt das laut Juchem: „Wenn ein Patient auf ärztliche Anordnung über die Drehleiter liegend aus einer oberen Etage geholt werden muss, dann stellen wir dem Rettungsdienst dieses künftig in Rechnung.“ Das gelte ebenso für sogenannte Tragehilfen oder „dringende Türöffnungen“ für den Rettungsdienst. Konkrete Zahlen hat Juchem noch keine, „aber da kommt im Laufe des Jahres einiges zusammen“. Geld, das die Grafschaft dann wieder in den Brand- und Katastrophenschutz stecken will.

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