Dinkel-Fladen im Sippenzelt

GRAFSCHAFT · Besucher tauchen in Ringen in die Welt der Franken. Siedlungsbau soll bald starten. Den Mitgliedern des Vereins Frankensiedlung Nithrindorp ist derzeit einfach nur noch nach Tanzen und Feiern zumute. "Wir sind glücklich, dass es nun endlich eine echte Zukunftsperspektive gibt", freut sich der stellvertretende Vorsitzende Markus Frankreiter.

 Krüge, Hörner, Becher und Flaschen: Wie die Franken lebten, wurde in Ringen gezeigt.

Krüge, Hörner, Becher und Flaschen: Wie die Franken lebten, wurde in Ringen gezeigt.

Foto: Gausmann

Wenige Tage nachdem sich der Vereinsvorstand doch noch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) darauf verständigt hatte, das Gelände in der Nähe des ehemaligen Regierungsbunkers in Marienthal erwerben zu können, stellten die Frankenfreunde im Ringener Bürgerhaus ihr Projekt vor.

Auf dem Areal oberhalb der Klosterruine Marienthal soll nämlich eine fränkische Siedlung aus dem fünften bis achten Jahrhundert originalgetreu aufgebaut werden.Das Interesse an dem Projekt wurde bei der Informationsveranstaltung deutlich, die einige hundert Besucher anlockte. Hier gab es eine Menge zum Mitmachen und Miterleben, an jede Altersgruppe wurde gedacht.

So wurden Tänze präsentiert, während im Sippenzelt deftige Dinkelmehl-Fladen mit Speck und Käse über dem offenen Feuer brutzelten und die Bergerbsensuppe vor sich hin köchelte. Im Alltag jedoch aßen die Franken einst Speisen, die sich aus Leinsamen, Nüssen, Gemüse oder Wacholderbeeren zusammensetzten, gegen den Durst halfen damals Holunderblütenlimonade und Kräutertee.

Vor und im Bürgerhaus informierten die engagierten Vereinsmitglieder über die Zeit und das Leben im 6. bis 8. Jahrhundert in der hiesigen Region: Wie wohnten die Franken, welche Arbeitsgeräte nutzten sie und welche Kleider trugen sie? Auch die Kriegskunst der Franken wurde anhand von selbst hergestellten Bögen und Pfeilen vorgestellt, dazu auch Helme und Schwerter der "Erzfeinde" von damals, den Wikingern.

Natürlich präsentierte sich das Frankendorf-Projekt anhand von Modellen auch selbst. Losgehen soll es, sobald man sich mit der BIMA über den Kaufpreis geeinigt hat und die endgültige Baugenehmigung vorliegt, möglicherweise noch in diesem Jahr. Als erstes steht der Bau eines Langhauses auf dem Programm. Im Lauf der Zeit sollen insgesamt 16 kleinere und größere Gebäude auf dem Gelände entstehen.

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