Wahl in der Grafschaft Die CDU nominiert Achim Juchem für Bürgermeisterwahl

Grafschaft · Der Amtsinhaber Achim Juchem soll nach dem Willen seiner Partei Bürgermeister der Grafschaft bleiben. Er geht mit 100 Prozent der Stimmen seiner Partei in den Wahlkampf.

 CDU-Kreisvorsitzender Horst Gies (l.) gratuliert Achim Juchem zu dessen einstimmiger Nominierung.

CDU-Kreisvorsitzender Horst Gies (l.) gratuliert Achim Juchem zu dessen einstimmiger Nominierung.

Foto: Martin Gausmann

Nun ist es auch offiziell: Achim Juchem, Bürgermeister der Gemeinde Grafschaft, soll für weitere acht Jahre im Rathaus auf dem Chefsessel sitzen. Nach einem vorausgegangenen Votum des CDU-Vorstandes haben nun auch die Parteimitglieder der Grafschafter CDU den 51-jährigen Amtsinhaber und Diplom-Verwaltungswirten einstimmig nominiert. Einen Gegenkandidaten gab es nicht, zumal Juchem seit seiner ersten Wahl im Jahre 2004 auf der Grafschaft eine kreisweit anerkannte Erfolgsgeschichte schreibt.

„Er ist für die Gemeinde der Richtige“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Huse. Er nannte Juchem einen „Visionär und absoluten Verwaltungsfachmann“. Dass Juchem über alle Parteigrenzen hinweg anerkannt ist, zeigte 2012 auch das Wahlergebnis: 91,6 Prozent der Grafschafter stimmten damals für den Amtsinhaber. Andere Parteien stellten erst gar keinen eigenen Kandidaten auf.

Seit 1994 lebt Juchem in Birresdorf. Bis 2004 arbeitete der zweifache Vater in der Ahrweiler Kreisverwaltung, bevor er in der 11.500 Einwohner zählenden Gemeinde Grafschaft erstmals zum Bürgermeister gewählt wurde. Seither ist die aus elf Ortsbezirken bestehende Gemeinde auf dem Weg in die Zukunft. „Eigentlich haben wir seit 2005 immer nur gebaut“, blickte Juchem zurück. Kindergärten, Grundschulen, Neubaugebiete, Erdgasleitungen, Trinkwasserversorgung, Hochwasserschutz, DSL-Ausbau, Wlan-Netz, Feuerwehrhäuser, Dorfgemeinschaftshäuser, Sportstätten: Die Infrastruktur der eigentlich zersiedelten Gemeinde wurde mit Vehemenz in die Neuzeit katapultiert.

Vor allem setzte Juchem auf Firmenansiedlungen. In Gelsdorf und im Innovationspark Ringen entstanden große Gewerbegebiete. Der Süßwarenkonzern Haribo investierte einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag, um in der Grafschaft sesshaft zu werden. Die Folge: Seit seinem ersten Amtsantritt hat sich die Gewerbesteuer von 1,3 Millionen Euro auf 16 Millionen hochgeschraubt. Die weitere Konsequenz: In der Grafschaft sind zahlreiche Arbeitsplätze entstanden, die Gemeinde ist inzwischen hoch attraktiv für Häuslebauer, was allerdings auch einen Zuzugsdruck und verstärkte Verkehrsprobleme ausgelöst hat.

„Eine technisch wie sozial zukunftsfähige Kommune muss sich mit Weitsicht entwickelt“, meinte der Christdemokrat, in seiner Bewerbbungsrede, mit der er um „Verlängerung seines Arbeitsvertrages mit dem Bürger“ warb. Die CDU-Mitglieder stellten hierzu die Weichen: In geheimer Wahl erhielt Juchem 36 von 36 abgegebenen Stimmen.

Zuvor hatte der CDU-Vorsitzende Michael Schneider auf Schwierigkeiten in den politischen Gestaltungsmöglichkeiten hingewiesen. In der Grafschaft gebe es ein Lager, das keine Entwicklung wolle: „SPD, Grüne und Teile der FWG.“ Besonders ein Dorn im Auge seien ihm die kürzlich anonym verteilten Flugblätter, mit denen Stimmung gegen ein neues Nahversorgungszentrum am Innovationspark gemacht worden sei.

Kreisvorsitzender Horst Gies soll wieder in den Landtag

„Wir lassen uns nicht unter Druck setzen“, sagte Schneider. Er wie darauf hin, dass die Verteilaktion in der Anonymität eine strafbare Handlung sei, die mit einem Bußgeld von bis zu 5000 Euro geahndet werden könne. Eindeutig fiel auch das Votum für den CDU-Kreisvorsitzenden Horst Gies aus. Er soll nach dem Willen der Grafschafter Union wieder in den rheinland-pfälzischen Landtag einziehen. Die Nominierung des Kandidaten erfolgt jedoch bei einem Kreisparteitag.

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