"Lernort Bauernhof" Blicke hinter die Kulissen des Bölinger Biohofs

BÖLINGEN · Der Biohof in Bölingen ist anerkannter „Lernort Bauernhof“. Viele große und kleine Gäste kamen jetzt zum Tag der offenen Tür, um den Betrieb kennenzulernen.

 An der Apfelpresse: Kinder auf dem Bölinger Biohof.

An der Apfelpresse: Kinder auf dem Bölinger Biohof.

Foto: Martin Gausmann

„So viel wie heute war noch nie los bei unseren Türöffnertagen“, freute sich Elke Inden-Krämer über den grandiosen Erfolg des „Türöffner-Tags mit der Sendung mit der Maus“ auf dem Biohof Bölingen. Viele Kinder und Erwachsene nutzten die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen eines biologisch arbeitenden Obstbauern zu werfen. Erneut stand der Apfel in all seinen Größen, Farben und Geschmacksrichtungen im Mittelpunkt des Interesses, die kleinen Besucher wollten alles erfahren über diese leckere und vitaminreiche Obstsorte.

Biobauer Bert Krämer und seine Mitarbeiter kutschierten die Gäste von morgens bis abends praktisch ohne Unterbrechung mit kleinen Traktorzügen zu den Obstplantagen in der Bölinger Gemarkung, wo die Besucher ihren Lieblingsapfel selbst ernten durften, was natürlich ein Heidenspaß für die ganze Familie war. Dabei wurde klar, dass es in der Landwirtschaft auf Nachhaltigkeit ankommt und man nicht die Ernte des kommenden Jahres durch falsche Vorgehensweisen gefährden darf.

Die Nachwuchsforscher unter den Gästen lernten, wie wichtig die Biodiversität auf den von Bert Krämer bewirtschafteten Flächen ist, und dass er seine Apfelbäume von Wildbienen befruchten lässt. Die fliegen auch bei niedrigen Temperaturen und sind nicht so anfällig wie die Honigbienen, erläuterte er. In den Anlagen wurden dafür in den vergangenen Jahren große Nistmöglichkeiten geschaffen und in den Zwischenräumen zwischen den Baumreihen Wildblumen eingesät, um die Nützlinge zu unterstützen.

Apfelsaftpresse immer dicht umlagert

Auf dem Hof selbst war die kleine Apfelsaftpresse, an der die Kinder mit eigener Muskelkraft ganz frischen Apfelsaft herstellen und auch gleich probieren durften, immer dicht umlagert. Wann hat man als Kind schon einmal die Gelegenheit, seinen eigenen Apfelsaft zu keltern? Die angehende Lehrerin Nina Richter machte dem Nachwuchs auch klar, dass nur diejenigen Äpfel zu Apfelsaft verarbeitet werden, die „nicht schön genug“ für den Verkauf sind. Ohnehin werde auf dem Biohof Bölingen nichts weggeworfen und alles in irgendeiner Form verwendet, notfalls als Tierfutter. „Wir wollen den Kindern Achtsamkeit vermitteln und Respekt vor Lebensmitteln“, machte sie klar. So stellte der anerkannte „Lernort Bauernhof“ bei allem Spaß auch einen unschätzbaren Wissensgewinn für die Kinder dar.

Bei einer Führung durch den Kühlraum erfuhren die nämlich auch, dass Äpfel bei 3,5 Grad Celsius und mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit gelagert werden müssen, damit sie auch im nächsten Frühjahr noch saftig und knackig sind.

„Auch zu Hause sollte man die Äpfel am besten kühl lagern, dann halten sie besonders lange“, so Elke Inden-Krämer. Am Apfelprobierstand gab es 18 verschiedene Apfelsorten zu probieren von insgesamt 28, die vom Biohof Bölingen angebaut werden. Viele spannende Lach- und Sachgeschichten sowie eine Spiel- und Bastelecke gab es ebenfalls auf dem Hof, und natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt mit leckerem Apfelkuchen.

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