Nierendorf Bäume an den Straßen scheiden die Geister

GRAFSCHAFT · Die 46 Platanen am Herrenwiesenring, am Akazienweg und am Seifen sorgen für Unmut in Nierendorf. Denn zwei gegensätzliche Einwohneranträge lagen dem Ortsbeirat zur Entscheidung vor: fällen oder erhalten. Ein Thema, das schon vor sieben Jahren beraten und diesmal von 50 Bürgern in der Alten Schule mit Interesse verfolgt wurde.

 Umstritten: Die Platanen am Straßenrand.

Umstritten: Die Platanen am Straßenrand.

Foto: Gausmann

Das Gremium hatte schon im Vorfeld eine salomonische Lösung erarbeitet. Der Ortsbeirat beschloss einstimmig, dass zunächst vier bereits abgestorbene Bäume entfernt werden sollen. Weitere Bäume dürfen frühestens im nächsten Winter gefällt werden.

Zuvor soll die Gemeindeverwaltung unter Beteiligung der Anlieger, der Grafschafter Baumschutzkommission, des Ortsbeirates und der Fachausschüsse ein Konzept über die zukünftige Bepflanzung vorlegen. Dabei soll auch dargestellt werden, welche Bäume stehen bleiben können und welche nicht.

Für die Befürworter der Baumfällung führte Herbert Griesbaum drei wesentliche Gründe ins Feld. Die Platanen würden mit ihrer Laubentwicklung die Anlieger über Gebühr belasten. Weiter würden sich die Wurzeln der Bäume oberirdisch auf dem Pflaster ausbreiten, hätten Pflastersteine angehoben und so Gefahrenstellen für Fußgänger geschaffen.

Hier greife möglicherweise die Verkehrssicherungspflicht der Gemeinde. Auch würden die "Wurzeln die Versorgungsleitungen der Häuser angreifen". Schließlich behindern laut Griesbaum die ausladenden Baumkronen die Straßenbeleuchtung. Daher forderte er Sträucher statt Bäume.

Für die Gegenseite erinnerte Wolfgang Feller daran, dass der Gemeinderat vor sieben Jahren bereits einmal das Fällen der Bäume abgelehnt habe. Allerdings sei damals versprochen worden, sich um die Pflege und den Rückschnitt zu kümmern - was leider nicht in dem gewünschten Umfang geschehen sei.

Das habe nun die neuerlichen Probleme zur Folge. Es gebe sicher ein paar Bäume, die aus heutiger Sicht am falschen Platz stünden und so zu Ungerechtigkeiten bei der Belastung durch Herbstlaub führten.

Doch es entspreche nicht der Verhältnismäßigkeit der Mittel, wegen der Notwendigkeit, an einigen Wochenenden Blätter zu fegen, gleich radikal 46 Bäume zu fällen. Wenn man alle Bäume fälle, werde zwangsläufig das Kleinklima verschlechtert und die Verkehrssicherheit für die Kinder verringert.

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