Komödien des Grafschafter Theatervereins Aufführungen in Leimersdorf für Erwachsene und Kinder

GRAFSCHAFT · Der Vorhang geht auf: ein Sofa, eine Zimmerpflanze, Kaffeebecher und Chips auf dem Tisch. Trudi und Bea, zwei Freundinnen in der Mitte des Lebens oder schon darüber hinaus, unterhalten sich.

 „Endlich selbstständig“: Sepp (von links), Paul und Trudi bei der Generalprobe. FOTO: GAUSMANN

„Endlich selbstständig“: Sepp (von links), Paul und Trudi bei der Generalprobe. FOTO: GAUSMANN

Foto: Martin Gausmann

Hausfrau Trudi, stämmig gebaut und leger gekleidet, erzählt vom stressigen Hausfrauen-Alltag. Nachmittags müsse sie sich erst einmal hinlegen, um Kraft zu schöpfen fürs Tele-Shopping am Abend. Bea, fesch und in hautengen roten Jeans, verkörpert eher das Gegenteil. Sie sucht ein ungestörtes Plätzchen für ein Date mit ihrem neuen Lover. Für 20 Euro bietet Trudi ihr Bügelzimmer an, inklusive frische Bettwäsche fürs Sofa. Der Handel wäre perfekt, wären da nicht die Ehemänner der Freundinnen.

Paul schleppt sich ins Zimmer, Trudis immer müder Ehemann mit ein paar Bierflaschen im Arm. Beas Mann Sepp, sein Freund, kommt dazu. „Meine Firma hat mich entlassen“, jammert der eine. „Meine Frau betrügt mich“, entgegnet der andere und versteht die Welt nicht mehr: „Ich mach ihr doch jeden Tag das Frühstück, was braucht sie da noch lila Strapse.“ Die Männer hatten gedacht, ein Verlust von Frau und Arbeit, das passiere nur den anderen. Jetzt hat es sie selbst erwischt.

Richtig kompliziert wird die Sache, als Paul seiner Frau eröffnet, dass er sich selbstständig machen möchte und dazu das Bügelzimmer beziehen will. Aus ist es mit Beas Ort für ihre Schäferstündchen und auch mit Trudis kleinem Zuverdienst fürs Tele-Shopping. Dagegen wird es in der Komödie mit ihren zahlreichen Verwicklungen erst richtig spannend.

„Endlich selbstständig“ ist der Titel der Komödie von Claudia Gysel, die der Grafschafter Theaterverein „Vorhang auf“ Anfang März zeigt. Regisseurin Annette Besseler und ihr Assistent in der Regie, Thomas Besseler, haben die Gags in den Dialogen bestens herausgearbeitet. Außer von den Gags leben die Szenen vom oft scheinheiligen Spiel der Laien-Akteure und von der Sprache: mal Platt, mal Hochdeutsch und dazwischen das Kauderwelsch eines türkischstämmigen Fernsehmonteurs. Mit von der Partie sind Marie-Luise Moog, Alfred Schneider, Christina Saager, Frauke Fischer-Engels, Ralf Römermann, Maik Hinze und Gert Röder. Iris Saager souffliert.

Nicht minder heiter geht es in der zweiten Komödie unter dem Titel „Ein Guru für Do-ping“ von Andreas Wening zu. Hier brechen asiatische Mönche in das traute Leben des Kfz-Meisters Günther Pöppel und seiner Familie ein. Mit dabei sind Frank Christophon, Carmen Bockshecker, Elke Schmidt, Sophie Hanke, Stefan Besseler, Edgar Weber, Markus Corzelius, Jacqueline Saager, Marcel Ehrlich, Elisabeth Capalo, Hilde Bell und Ria Tombeux. Regie führen Bärbel Müller und Gabi Sontag, Souffleuse ist Ulrike Schneider.

Und wie immer im Grafschafter Theaterverein gibt’s auch Programm für die jüngere Generation, gespielt von Kindern und Jugendlichen. In dem Stück „Das Märchenland steht Kopf“ hat Räuber Hotzenplotz die Hexe geheiratet, was im Land der Märchen Unruhe stiftet.

Das zweite Stück heißt „Großer Showdown in Sleepy village“ (von Michael Pohlner). Im Wilden Westen geben sich der „Rote Colonel“, Sheriff Luke, Elizabeth Parker als reiche Lady aus Europa, „Old Schlotterhemd“, der Häuptling Winnetou und andere die Klinke in die Hand.

Auch hier hat der Grafschafter Nachwuchs jede Menge Grund zum Lachen. Regie führen bei den Kindern Sandra Stiepel, Alfred Schneider und Frauke Fischer-Engels, bei den Jugendlichen Klaus Schmidt, Elke Schmidt und Ulrich Schneider. Aufgeführt werden alle Stücke im Gemeinschaftshaus Leimersdorf.

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