Sperrung für große Laster gefordert Ortsbeirat von Leimersdorf berät über Lkws

LEIMERSDORF · Gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe möchte der neugewählte Ortsbeirat von Leimersdorf schlagen. Schon in seiner ersten Sitzung nach der Konstituierung standen zwei Themen mit weitreichenden Folgen auf der Tagesordnung.

 Bei langen Lkw wird es in Oeverich knapp. Manchmal kommen sie nicht um die Kurve.

Bei langen Lkw wird es in Oeverich knapp. Manchmal kommen sie nicht um die Kurve.

Foto: Martin Gausmann

Zunächst ging es um die Frage, wie die Engstelle zwischen ehemaliger Kneipe und Kapelle in Oeverich entschärft werden könnte. Immer wieder würden dort die Schutzpoller umgefahren, die die Fußgänger auf dem Gehweg vor Kraftfahrzeugen schützen sollen, erklärte Ortsvorsteher Christoph Weber (CDU).

Insbesondere, wenn es einen Stau auf der Autobahn 61 gebe, schlängele sich mitunter auch der Schwerverkehr durch das Dorf. Immer wieder blieben Lastwagen dort einfach stecken, was zu Verkehrschaos führe und dazu, dass ortskundige Autofahrer unerlaubte Umwege durch eigentlich gesperrte Spielstraßen nehmen, um die Engstelle zu umfahren.

Kurzfristig könne er sich die Sperrung der Ortsdurchfahrt für mehr als zwölf Meter lange Fahrzeuge vorstellen, so Weber. Allerdings müsse die Durchfahrt für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Anlieger möglich bleiben. „Und damit wird die Sache wieder schwierig, denn 'Anlieger frei' ist weit gefasst und öffnet Tür und Tor.“ Deshalb gebe es langfristig nur eine sinnvolle Lösung: eine Quertangente.

Damit könne man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn in dem Bereich seien ohnehin Hochwasserschutzmaßnahmen im Rahmen des derzeit in Arbeit befindlichen Hochwasserschutzkonzeptes geplant. Ähnlich wie bei dem Brückenbauwerk zwischen Leimersdorf und Birresdorf könne man vielleicht auch dort Straßenbau mit Hochwasserschutz und Lärmschutz verbinden. So stimmte der Ortsbeirat für einen zweiteiligen Beschluss.

Uneinigkeit beim Baugebiet

Zunächst soll die Gemeinde das Land dazu bewegen, die Ortsdurchfahrt für den überörtlichen Schwerlastverkehr von mehr als zwölf Metern Länge zu sperren. Langfristig solle aber versucht werden, mit einer Querspange die Engstelle zu umgehen.

Dazu passte auch das nächste Thema, denn der Ortsbeirat Leimersdorf sollte ein kleines Baugebiet für den „internen Bedarf“ benennen. Die Gemeindeverwaltung hatte dafür zwar zwei Vorschläge gemacht, die aber nicht auf Zustimmung des Ortsbeirates trafen. Weder „In den Rempen“ noch „Auf dem Läger“ sah man als geeignet an. Dafür wurde das Gelände neben dem bereits vorhandenen Baugebiet „Am Falltor“ ins Gespräch gebracht. Zumal dafür die angedachte Querspange möglicherweise als Erschließungsstraße dienen könnte.

Sieben Ortsbeiratsmitglieder stimmten zu, das Baugebiet „Am Falltor 2“ bei der Gemeinde ins Gespräch zu bringen, nur Norbert Illigens (SPD) lehnte es ab. Er plädierte dafür, zuerst die Baulücken in Leimersdorf, Oeverich und Niederich zu schließen, bevor man ein neues Baugebiet ausweise. Zumal Gemeinderatsmitglied Constance Kunkel bezweifelte, dass es überhaupt einen Bedarf nach neuem Bauland gebe und mögliche Interessenten an die Baugebiete in den Nachbarkommunen verweisen wollte. Was wiederum nicht nur bei Weber und Armbruster auf Unverständnis stieß, konnten die doch aus eigener Anschauung von „enormer Nachfrage“ von einheimischen jungen Familien berichten, die in ihrem Heimatort bleiben wollten und händeringend einen Bauplatz suchten.

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