Nach Unwetter in der Grafschaft Diese Hochwasserpräventionen werden in Ringen diskutiert

Grafschaft · Das heftige Unwetter vom 4. Juni vergangenen Jahres ist unvergessen. In Grafschaft-Ringen werden nun präventive Hochwasserschutzmaßnahmen diskutiert.

Die Unwetterereignisse vom 4. Juni des vergangenen Jahres haben in der Grafschaft weitreichende Folgewirkungen. In allen Ortsteilen werden unter der Federführung der Gemeindeverwaltung präventive Hochwasserschutzmaßnahmen diskutiert. So auch in Ringen. Das im Herzen der Gemeinde liegende Dorf war allerdings im Gegensatz zu anderen Ortsbezirken weniger in Mitleidenschaft gezogen worden.

Dennoch: Werden alle Maßnahmen umgesetzt, die nun als denkbare Schutzvarianten in Frage kommen, dann wird dies nur mit einem Millionenaufwand möglich sein, unterstrich Bauamtsleiter Friedhelm Moog. Und: „Das wird eine Aufgabe für Jahrzehnte.“

An zwölf neuralgischen Punkten möchte die Grafschaft auf Ringener Gebiet Verbesserungen einführen, um künftig besser gegen drohende Starkregenfälle geschützt zu sein, die nun interessierten Bürgern im Rathaus vorgestellt wurden.

Am Kreisel des Innovationsparks soll das Regenrückhaltebecken vergrößert werden, dort, wo das Factory-Outlet-Center geplant ist, soll ein zusätzliches Regenrückhaltebecken entstehen, ein Auffanggraben soll Wasser aus dem Nordhang des Industriegebietes aufnehmen, die Rohre am Verbindungsweg Ringen und Innovationspark sollen größer dimensioniert sein, im Bereich von Bölingen soll der vorhandene durch die Bebauung führende Bachlauf umgeleitet und die Verrohrung neu angepasst werden.

Anwohner sollen beteiligt werden

Ein Grabensystem im Außengebiet von Bölingen soll ebenfalls Wassermassen aufnehmen, die dann in die benachbarte Tongrube gelenkt werden könnten. Im Neubaugebiet Bölingen/Ringen ist zudem an den Bau eines weiteren Regenrückhaltebeckens gedacht, ferner an eine Entfernung der zu kleinen Verrohrung des Ringener Baches im Bereich der Kreissparkassenfiliale.

Alle Problemzonen sind bereits eingehend untersucht worden, berichtete Moog. In Workshops sollen die Einwohner an den weiteren Umsetzungen der erforderlichen Maßnahmen beteiligt werden, so die Vorstellung im Ringener Rathaus.

Sieht der Maßnahmenkatalog für Ringen derzeit auch nur zwölf – allesamt allerdings kostenträchtige – Maßnahmen vor, so werden es in der gesamten Gemeinde sehr viel mehr sein. Moog: „Fast alle Orte in der unteren Grafschaft liegen topografisch in Hanglagen. Jeder Hang kann zum Problem werden.“ Der Bauamtsleiter räumte ein, noch nicht für alle Problemfälle eine geeignete Lösung gefunden zu haben. Die Anhörung der Bürger solle auch dazu führen, „uns alle etwas schlauer zu machen“.

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