Wettbewerb der Weine Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr holt Silber

Mayschoß · Erfolg bei der Champions-League für Weine: Beim Genossenschafts-Cup der Fachzeitschrift Vinum trennen die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr nur 0,04 Punkte vom Erstplatzierten.

 Freuen sich über das gute Abschneiden ihrer Weine: (v. l.) die Kellermeister Rolf Münster und Astrid Rickert sowie Rudolf Stodden und Matthias Baltes, Vorsitzende der Winzergenossenschaft.

Freuen sich über das gute Abschneiden ihrer Weine: (v. l.) die Kellermeister Rolf Münster und Astrid Rickert sowie Rudolf Stodden und Matthias Baltes, Vorsitzende der Winzergenossenschaft.

Foto: Martin Gausmann

Beste Stimmung in der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr. Bei dem zum neunten Mal ausgetragenen Genossenschafts-Cup der europäischen Fachzeitschrift Vinum konnten sich die Mayschosser auf einem hervorragenden zweiten Platz behaupten.

52 Genossenschaften aus Deutschland, Südtirol und Österreich hatten sich beteiligt. Mit einem Gesamtergebnis von 16,54 Punkten bei möglichen 20 Punkten lag die Genossenschaft von der Ahr nur 0,04 Punkte unter dem Ergebnis des Erstplatzierten, der Kellerei Bozen, die 16,58 Punkte für sich verbuchen konnte. Platz drei ging ebenfalls nach Südtirol. Schon früher hatte sich Mayschoß an dem Wettbewerb beteiligt, aber noch nie so hervorragend abgeschnitten.

Für die Kür angestellt werden durften fünf Weine nach freier Wahl. Die Mayschosser brachten einige ihrer Hochkaräter ins Spiel, davon vier trockene Spätburgunder: den 2017er Walporzheimer Kräuterberg, den 2016er Altenahrer Eck, den 2017er Mayschosser Mönchberg und den 2016er Laacher Berg. Gute Punkte brachte außerdem der 2018er Frühburgunder Goldkapsel.

„Wir sind froh, dass wir bei so vielen Teilnehmern mit unseren Weinen überzeugen konnten“, sagte Rudolf Stodden, der zweite Vorsitzende der Genossenschaft, beim Pressegespräch. Dass es nicht der erste Platz wurde, habe nicht irritiert. „Bei uns überwiegt die Freude, so gut abgeschnitten zu haben“, sagt er.

Von Erfolg berichten die Mayschosser auch aus der Landesweinprämierung, für die sie 36 Weine angestellt hatten, gut die Hälfte ihrer Produktion. Sie heimsten 28 mal Gold und acht mal Silber ein. Silber gab‘s vor allem für trockene Weißweine, bei denen die Ahr mit dem Mittelrhein in Konkurrenz stand. Kellermeister Rolf Münster will die Weißen für die nächste Prämierung noch einmal ins Spiel bringen. Er geht davon aus, dass die Tropfen sich bis Juli noch gut weiterentwickeln.

Weniger rosig sind teilweise die Aussichten für den 2020er Wein, was die Menge betrifft. In zwei eisigen Nächten Mitte Mai hat der Frost in einigen Lagen um Mayschoß herum zu erheblichen Schäden geführt, in einzelnen Lagen gibt es bis zu 80 Prozent Ausfall, berichtete der Kellermeister.

„Es treibt einem die Tränen in die Augen“, sagte er. Er hoffe, dass sich die betroffenen Rebstöcke bis zum nächsten Jahr wieder erholen. Da diesmal insgesamt die Blüte verzettelt ist, rechnet die Genossenschaft mit einer langen Erntezeit – bis Ende Oktober. Und alle hoffen auf Regen, damit eine mangelnde Wasserversorgung nicht zum Problem wird.Trotz aller guten Tropfen hat die Genossenschaft die Auswirkungen der Corona-Einschränkungen schmerzlich gespürt. Nach wochenlanger Kurzarbeit läuft der Betrieb im Haus jetzt wieder normal. Allerdings darf im Verkauf in den Vinotheken kein Wein probiert werden.

Stattdessen bietet die Genossenschaft für kleine Gruppen, Familien und Paare auf Anmeldung Verkostungen in separaten Räumen an, sogenannte Weinkaufberatungen. Gebuchte Weinproben mit kleinen Gruppen können auch wieder organisiert werden. Seit Mitte Mai sind zudem die Weinterrassen am Haus offen, was guten Anklang findet. Auch die stets auf gute Resonanz gestoßenen Weinbergsführungen sind wieder möglich. „Man spürt, dass das Haus wieder anfängt zu leben“, stellte Kellermeisterin Astrid Rickert fest.

Da in dieser Saison bislang alle Feste ausgefallen sind, die Umsatz hätten bringen können, und auch die großen Weinpräsentationen im August gestrichen sind, kreiert die Genossenschaft nun neue Verkaufsstrategien.

Gut entwickelt hat sich nach Auskunft der Genossenschaft das Online-Geschäft. Auch Online-Weinproben, die von jungen Mitarbeitern der WG angeboten werden, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, berichtete Alina Bäcker, die für das Marketing zuständig ist. Dazu können Weinpakete bestellt und die Weinproben zu festen Terminen live und online über die sozialen Medien verfolgt werden. Die durchschnittliche Jahresproduktion der Genossenschaft Mayschoß/Altenahr liegt bei 1,2 Millionen Flaschen.

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