Kommentar Ernüchternde Zahlen

Wer der Seilbahn in Altenahr nachtrauert, hat unter nostalgischen Gesichtspunkten recht. Denn für viele ist sie mit Erinnerungen verbunden.

Einer betriebswirtschaftlichen Überprüfung hält ein Weiterbetrieb im Ist-Zustand jedoch nicht Stand. Ohne attraktive Angebote an der Bergstation ist jede Fahrt mit der Bahn nur ein teurer Transport in die Höhe - mehr nicht.

Für das jetzige Aus war letztlich auch die Schließung der Gastronomie an der Bergstation ausschlaggebend. Und gerade da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn wenn sich die Gastronomie gelohnt hätte, würde auch die Bahn noch fahren. Doch nur mit Bähnchenfahren ist kein Keks mehr zu gewinnen. Besonders nicht bei Kindern. Die fordern heute exklusiveren Freizeitspaß ein, als fünf Minuten über der Ahr zu gondeln.

Ein vor Jahren angedachter Freizeitpark auf der Höhe wäre die Rettung gewesen. Doch davor gibt's die Hürde des Landschaftsschutzes. Dieser steht mit Recht im Kurs deutlich höher als die Nostalgie.

Anderweitige Rettung ist auch nicht in Sicht. Denn die Seilbahn ist nicht Griechenland, und kein Politiker in Altenahr will einen kommunalen Rettungsschirm aufspannen. Kann und darf auch nicht, denn jedem Rechnungsprüfer würden sich die Nackenhaare sträuben.

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