Einbahn-Regelung und mehr Diese Regeln gelten für Kirchenbesuche im Kreis Ahrweiler

Kreis Ahrweiler · Die Kirchen im Kreis Ahrweiler müssen für die Durchführung von Gottesdiensten etliche Hürden nehmen. Begrenzte Personenanzahl, Anmeldungen und Einbahn-Regelung sind nur einige der Hürden für Kirchgänger.

 Gottesdienst unter strengen Hygieneauflagen mit Regens Volker Malburg in Lantershofen.

Gottesdienst unter strengen Hygieneauflagen mit Regens Volker Malburg in Lantershofen.

Foto: Martin Gausmann

Seit Sonntag dürfen wieder Gottesdienste gefeiert werden. Die Auflagen dafür sind jedoch enorm und stellen die meisten Priester und ihre Teams vor hohe Hürden. Und viele Kirchen eignen sich zudem gar nicht dazu, den gestellten Anforderungen gerecht zu werden. So schnell wie erhofft lässt sich vieles gar nicht umsetzen.

In der Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler rechnet Dechant Jörg Meyrer damit, dass es rund zwei Wochen dauern wird, bis wieder Gottesdienste stattfinden: „Zunächst gilt es, festzustellen, in welchen Gotteshäusern dies denn überhaupt möglich ist.“ Dazu bedient sich die Pfarreiengemeinschaft eines Fragenkataloges zur Entscheidungshilfe von Rainer Justen aus Adenau. Die Mitglieder der Gremien werden dabei gebeten, sich für ihre Bereiche Gedanken zu machen. Sind zum Beispiel die baulichen und personellen Voraussetzungen gegeben oder herstellbar? Die Kirche muss neben dem Mittelgang auch Seitengänge haben und sollte über mehrere Portale verfügen. Kontaktflächen müssen regelmäßig desinfiziert werden. Für das Betreten und Verlassen der Kirche sowie für den Kommuniongang muss eine Einbahn-Regelung entwickelt und mit geeigneten Hilfsmitteln sichtbar gemacht werden. Es bedarf einer guten Durchlüftung des Gebäudes vor und während des Gottesdienstes.

Es gibt noch viel mehr vorzubereiten. So kann auch nur nur eine begrenzte Anzahl von angemeldeten Personen am Gottesdienst teilnehmen. Die maximale Personenzahl ergibt sich aus der Kapazität der jeweiligen Kirche. Interessierte müssen sich vorher im zuständigen Pfarrbüro zu festgesetzten Zeiten anmelden. Die angemeldeten Personen werden mit Namen und Anschrift in einer Liste zusammengefasst. Personen, die nicht auf der Liste stehen, dürfen zum Gottesdienst nur zugelassen werden, wenn noch ein unreservierter Platz frei ist.

Dazu stelle sich die Frage, ob es auch Möglichkeiten und geeignete Plätze für Wortgottesdienste im Freien gebe, wo Einlasskontrollen durch ein Empfangsteam ermöglicht und Abstandmarkierungen angebracht werden können.

 Andrea Danzer (links) und Slavica Wolter (rechts) haben mit Mehmet Yilmaz den Maialtar gestaltet.

Andrea Danzer (links) und Slavica Wolter (rechts) haben mit Mehmet Yilmaz den Maialtar gestaltet.

Foto: Martin Gausmann

Auch bei der evangelischen Kirchengemeinde in der Kreisstadt ist noch einiges zu besprechen, was zeitnah geschehen soll. Hier hat man mit den gleichen Hürden zu kämpfen wie bei den Katholiken. Fest steht, dass die Friedenskirche in Ahrweiler zu klein ist, um alle Auflagen zu erfüllen. Anders sieht dies in der Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr aus, wo es zum Beispiel zwei voneinander unabhängige Zugänge gibt.

Bei den Katholiken der Pfarreiengemeinschaft Grafschaft ist die Entscheidung über geeignete Kirchen schnell gefallen. „Aufgrund der strengen Regeln finden in Absprache mit Regens Volker Malburg und der Pfarreienratsvorsitzenden Anita Schneider alle Gottesdienste des Studienhauses Sankt Lambert und der Pfarreiengemeinschaft bis Pfingsten nur in Lantershofen statt“, erklärt Pastor Alexander Burg im aktuellen Pfarrbrief. In der 1967 erbauten Hallenkirche finden nunmehr an Sonntagen vier und an allen anderen Wochentagen ein Gottesdienst statt.

Auch in Remagen wurden am vergangenen Wochenende schon wieder Gottesdienste gefeiert. Nicht nur die Kirche Sankt Peter und Paul in der Römerstadt ist geeignet, den Corona-Anforderungen zu entsprechen. Auch in Sankt Laurentius in Oberwinter und in der Apollinariskirche konnte schon wieder Gottesdienst gefeiert werden. In Sankt Peter in Sinzig blieben die Tore am Sonntag dagegen noch verschlossen, der Gottesdienst wurde in den sozialen Medien übertragen.

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