2734 Menschen auf Jobsuche im Kreis Ahrweiler Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,1 Prozent

KREIS AHRWEILER · Deutlich ist die Zahl der Arbeitslosen bereits kurz nach Ende der Sommerferien gesunken. So zählt die Agentur für Arbeit für September im Kreis Ahrweiler 2734 Menschen auf Jobsuche - 189 weniger als im August.

Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 auf 4,1 Prozent. Weniger günstig fällt der Vorjahresvergleich aus: Damals waren 118 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet, die Quote lag bei vier Prozent.

Dies sei allerdings keine konjunkturelle Eintrübung, so Ulrike Mohrs, Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, sondern auf die hohe Zahl an Kontingentflüchtlingen zurückzuführen, die dem Landkreis im Frühjahr zugewiesen wurde. "Diese Menschen dürfen theoretisch sofort arbeiten - und werden deshalb auch in unserer Statistik abgebildet", erklärt Mohrs. "In der Praxis brauchen die meisten jedoch einen gewissen Vorlauf, bevor sie tatsächlich in Jobs vermittelt werden können. Vielen fehlen die nötigen Sprachkenntnisse, aber häufig müssen sie auch fachliche Lücken schließen, um am deutschen Arbeitsmarkt unterzukommen. All dies benötigt einfach Zeit."

So spielt sich der Zuwachs an Arbeitslosen ausschließlich in der Grundsicherung nach Sozialgesetzbuch (SGB) II ab. Mit diesen Leistungen werden Menschen abgesichert, die schon länger arbeitslos sind oder - wie Asylberechtigte - keine oder nicht ausreichend lange Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben. Im SGB II gab es im September im Ahrkreis einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 156, 149 dieser Menschen gehören zur Personengruppe der Ausländer.

Auch wenn der Zuwachs an Arbeitslosigkeit deutlich auf den Zuzug der Asylberechtigten zurückzuführen ist, bleibt Ulrike Mohrs optimistisch. "Ich bin davon überzeugt, dass diese Steigerung zum allergrößten Teil vorübergehender Natur sein wird. Viele der Menschen, die zu uns kommen, besitzen eine gute berufliche Ausbildung, alle sind hoch motiviert und wollen so schnell wie möglich in Deutschland und auf dem hiesigen Arbeitsmarkt Fuß fassen. Den meisten Arbeitgebern sind die zusätzlichen Potenziale hoch willkommen. Sobald diese Menschen über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen, steht ihrer Integration ins Berufsleben deshalb kaum etwas entgegen."

Dafür spricht auch der ablesbare Bedarf der regionalen Wirtschaft an Arbeitskräften: 229 Stellen wurden dem Arbeitgeberservice in den letzten vier Wochen gemeldet, insgesamt sind laut Statistik damit im Landkreis Ahrweiler 645 offene Stellen gemeldet.

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