Kommentar Deckmantel Verein

Vereine sind der Deutschen liebstes Kind. Sie treiben darin Sport, pflegen Brauchtum oder engagieren sich sozial. Jeder nach seinem Gusto. Und jeder darf natürlich einen Verein gründen - mit Satzung, Eintragung im Vereinsregister und allem, was dazu gehört.

Leider bietet das Konstrukt Verein aber auch die Möglichkeit des Missbrauchs. So, wenn wie im Fall der "Kinder-Kranken-Hilfe e.V." ein karitativer Zweck vorgegaukelt wird, es aber letztendlich nur darum geht, Geld zu verdienen. Die Abkürzung "e.V." könnte bei diesem Verein dann durchaus auch für "eigentlich verboten" stehen.

Denn das eigentliche Ziel des Vereins ist laut Aufsichtsbehörde das möglichst lukrative Vermarkten von gutgläubig für mutmaßlich soziale Zwecke gespendeten Altkleidern. Deshalb das Verbot.

Zurzeit gibt es übrigens rund 450 Euro pro Tonne Altkleider. Den Preis erzielen natürlich auch staatlich anerkannte Hilfsorganisationen oder auch die Katholische Jugend bei ihren Kleidersammlungen, doch die halten sich an die Spielregeln.

So wird zum Beispiel auf den DRK-Containern per Transparenz-Offensive darauf hingewiesen, was mit den Altkleidern geschieht und wer Nutznießer des Erlöses ist. Das ist im Gegensatz zu den Sammlungen unter dem Deckmantel Verein für jeden Bürger nachprüfbar.

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