Neujahrsempfang der Kreis-CDU CDU im Kreis Ahrweiler für Innovationen statt Verbote

KREIS AHRWEILER · Landtagsspitzenkandidat Christian Baldauf war zu Gast beim Neujahrsempfang der Kreis-CDU und zeigte sich kämpferisch. Nächstes Jahr finden Landtagswahlen statt. Schon jetzt positioniert sich die Union.

 Christian Baldauf (links) und Horst Gies (rechts) beim Neujahrsempfang der Kreis-CDU in Bad Breisig.

Christian Baldauf (links) und Horst Gies (rechts) beim Neujahrsempfang der Kreis-CDU in Bad Breisig.

Foto: Martin Gausmann

„Wir treten für ein Rheinland-Pfalz ein, in dem der ländliche Raum kein Schattendasein führt.“ – Christian Baldauf, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion und Spitzenkandidat der Christdemokraten für die Landtagswahl 2021 fand beim Neujahrsempfang der Union im Kreis Ahrweiler am Sonntagnachmittag im Bad Breisiger Hotel Vier Jahreszeiten deutliche Worte.

Vor 300 Mitgliedern und Gästen forderte Baldauf die schnelle Datenautobahn für jedes Eifeldorf. Denn in Sachen Digitalisierung sei die „jordanische Wüste besser ausgestattet“ und selbst im „Norden Finnlands hat jeder Elch ein besseres Internet“. Kämpferische Worte, mit denen Baldauf schon jetzt in den Vorwahlkampf startete.

Dieser soll digital in den sozialen Netzwerken und analog auf den Dorfplätzen stattfinden. „Denn wir wollen wissen, was die Menschen denken und wollen.“ Dazu bemühte Baldauf auch ein Zitat von Heiner Geißler: „Die Zukunft gehört den interessanten Parteien.“

So will die CDU als „Partei der Chancen“ gesehen werden. „Lasst uns positiv über Heimat diskutieren und sie gestalten“, appellierte der Spitzenkandidat an die 1750 Mitglieder der CDU im Kreis Ahrweiler. Dieses mit „frischen Ideen statt mit Ideologien“. Es gelte die Kommunen zu entschulden und Anreize zu schaffen, damit junge Familien in den Dörfern blieben, denn das verschaffe den Städten mehr Luft, auch finanziell.

Dazu gehöre aber auch, für die notwendige Infrastruktur zu sorgen, machte er am Beispiel des jüngst in Schieflage geratenen Krankenhauses Adenau klar. Deutlich sprach sich Baldauf für eine Stärkung der Gesundheitsversorgung vor Ort aus und unterstrich, worauf der CDU-Wahlkampf abzielen müsse: „Wir müssen wahrnehmen, wo es grummelt, die Stimmungen vor Ort spüren. Darin liegt der Schlüssel, Wahlen zu gewinnen.“ Es gehe nicht darum, wie bei der bayerischen CSU, klären zu wollen, „wie man zum Mond kommt“, sondern darum, zu wissen, „wann der nächste Bus kommt“.

Den sieht Baldauf für die CDU im Land in die richtige Richtung fahren. Für die Klimapolitik steht bei ihm das C im Parteinamen als Auftrag: „Bewahrung der Schöpfung.“ Dieses jedoch nicht mit Hysterie und Verboten, sondern mit Innovationen und gesundem Menschenverstand. Da gelte es gleichermaßen an Wirtschaft, Landwirtschaft und zu appellieren.

Klare Forderungen hat Baldauf beim Thema Bildung: In Grundschulen müsse es wieder darum gehen, das Lesen, das Schreiben und das Rechnen zu lernen. Für Vorschulkinder erwartet er einen Kenntnisnachweis der deutschen Sprache. All das gehe nicht ohne ein Mehr an Personal. Daher fordert Baldauf mehr Lehrer, mehr Erzieher und für den Komplex der inneren Sicherheit eine Aufstockung der rheinland-pfälzischen Polizei.

Vor Baldauf hatte sich dessen Landtagskollege Horst Gies, Kreisvorsitzender der CDU, fast in Rage geredet, als er beim Thema Krankenhaus Adenau feststellte: „Das Leben auf dem Land darf nicht zum Risiko werden.“ Und beim Thema Neubau eines Hallenbades für das Twin in Bad Neuenahr machte er klar, dass Bund, Kreis und Nachbarkommunen mit im Boot seien, das Land aber einen Zuschuss versagt habe:„So geht das nicht.“

Stolz war Gies indes, gemeinsam mit Baldauf eines der dienstältesten CDU-Mitglieder des Landes ehren zu können: Der 94-jährige Franz-Josef Niehaus aus Bad Neuenahr gehört der CDU seit 1948 an.

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