Katholische Kirche an Rhein und Ahr Trierer Bischof verteidigt in Rom seine Pläne

Kreis Ahrweiler · Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat in Rom seine Vorstellungen von den Gemeinden der Zukunft verteidigt. Die Kleruskongregation und der Päpstliche Rat haben dazu weiterhin Bedenken.

 Auch die Pfarre Sankt Laurentius in Ahrweiler ist von den Synodenplänen betroffen. Es sollen Großpfarreien geschaffen werden, kleinere Einheiten werden nach den Vorstellungen des Bistums zusammengelegt.

Auch die Pfarre Sankt Laurentius in Ahrweiler ist von den Synodenplänen betroffen. Es sollen Großpfarreien geschaffen werden, kleinere Einheiten werden nach den Vorstellungen des Bistums zusammengelegt.

Foto: Gausmann

Der auch für den Kreis Ahrweiler zuständige Trierer Bischof Stephan Ackermann hat in Rom seine Vorstellungen von den Gemeinden der Zukunft verteidigt. Wie berichtet, hatte der Vatikan die Reformbemühungen des Geistlichen zunächst auf Eis gelegt. Vor wenigen Tagen sind der Präfekt der Kleruskongregation, Beniamino Kardinal Stella, der Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte, Erzbischof Filippo Iannone, sowie weitere Mitarbeiter dieser Dikasterien mit dem Bischof von Trier, Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg und dem Beauftragten für den Prozess der Synodenumsetzung, Christian Heckmann, in der Kongregation in Rom zusammengekommen.

Gesprächsgegenstand waren die Beschwerden, die von Priestern der Priestergemeinschaft Unio Apostolica sowie von Gläubigen gegen die Reform der Pfarreien im Zuge der Realisierung der Beschlüsse der Trierer Diözesansynode 2013-2016 in Rom eingelegt worden sind.

Der Bischof machte im Gespräch deutlich, unter welchen Herausforderungen das Bistum Trier derzeit stehe. Dazu gehörten insbesondere: die seit Jahren abnehmende Bindung der Gläubigen an das kirchliche Leben, der Rückgang des kirchlichen Engagements sowie die durch die Aufdeckung des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker „eingetretene Erschütterung im Volk Gottes“. Zudem begrenzten der demografische Wandel, zurückgehende finanzielle Ressourcen und der Mangel an Priestern die pastoralen Möglichkeiten im Bistum.

„Dennoch sah die Diözesansynode ihre Verantwortung darin, nicht nur Antworten zur Bewältigung der Krise zu geben und Vorhandenes zu bewahren, sondern einen neuen missionarischen und diakonischen Auftrag für die Kirche von Trier zu formulieren“, teilte das Bistum mit. Eine besondere Bedeutung auf dem Weg der Erneuerung komme der künftigen Gestalt der Pfarreien zu. Sie soll dem kirchlichen Leben durch eine neue Struktur und ein erneuertes Miteinander einen verlässlichen Rahmen geben.

Gegenüber der geplanten Reform der Pfarreien, wie sie im vorgelegten Gesetz zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode beschrieben ist, hegen die Kleruskongregation wie auch der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte Bedenken insbesondere, was die Rolle des Pfarrers im Leitungsteam der Pfarrei betrifft, den Dienst der übrigen Priester, die Konzeption der pfarrlichen Gremien, die Größe der künftigen Pfarreien sowie die Geschwindigkeit der Umsetzung.

Um zu einer konstruktiven Lösung zu kommen, die einerseits dem Auftrag der Synode gerecht werde und andererseits den genannten Bedenken Rechnung trage, werde sich der Bischof mit seinen Mitarbeitern sowie den Mitgliedern der diözesanen Räte beraten und das vorliegende Gesetz im Licht des gemeinsamen Gesprächs überarbeiten, hieß es weiter aus Trier.

Die Gesprächsteilnehmer seien gemeinsam der Auffassung, dass die Veränderungen im Bistum Trier im größeren Kontext ähnlicher Veränderungsprozesse in vielen Diözesen, nicht nur im deutschsprachigen Bereich, stehen würden. „Sie gaben der Hoffnung Ausdruck, dass die weiteren Schritte, die nach den Beratungen im Bistum Trier eng mit den zuständigen Dikasterien abgestimmt werden, einen Beitrag leisten können zu den pastoralen Entwicklungen, die auch in anderen Ortskirchen angestrebt werden“, erklärte das Trierer Bistum abschließend.

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