Architekt stellt Vorentwurf vor Neue Konzerthalle für den Bad Neuenahrer Kurpark

Bad Neuenahr · Architekt Wilfried Pilhatsch hat den Vorentwurf vorgestellt: Sein Vorschlag für eine neue Konzerthalle im Bad Neuenahrer Kurpark fand im Stadtrat vorwiegend Zustimmung. Die Gesamtkosten könnten sich auf rund 20 Millionen Euro belaufen.

 So soll die neue Konzerthalle in Bad Neuenahr nach den Plänen der Architekten aussehen.

So soll die neue Konzerthalle in Bad Neuenahr nach den Plänen der Architekten aussehen.

Foto: Pilhatsch

Für die Landesgartenschau 2022 wird es zwar nichts mehr werden mit der Verwirklichung, doch den Vorentwurf für die künftigen Kurparkbauten segnete der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung ebenso ab wie die schon recht genaue Schätzung der Kosten, die sich im ungünstigsten Falle auf 20 Millionen Euro summieren. Lediglich Marion Morassi (Die Linke) und Jürgen Lorenz (Wählergruppe Jakobs) konnten sich mit dem von Architekt Wilfried Pilhatsch vorgestellten Vorentwurf und mit der angedachten Finanzierung überhaupt nicht anfreunden.

Die Gesamtkosten sollen sich auf 16,9 Millionen Euro belaufen. Da aber mit dem Baubeginn frühestens Ende 2022 zu rechnen sei, müsse man eine Kostensteigerung von vier Prozent pro Jahr kalkulieren, was in der Summe knapp zwei Millionen Euro ausmache. Hierzu kommt nach Ansicht von CDU-Fraktionschef Christoph Kniel noch ein zehnprozentiger Sicherheitsaufschlag für Unvorhergesehenes, sodass sich die Gesamtkosten auf 20,5 Millionen Euro summieren könnten.

Nach Abzug des vom Land in Aussicht gestellten Zuschusses in Höhe von 6,75 Millionen Euro verbleibe ein Eigenanteil von rund 13,8 Millionen Euro. Bei den Haushaltsberatungen 2021 sei jedenfalls mit spitzem Bleistift zu rechnen, so Kniel. FDP-Fraktionschef Rolf Deißler zeigte sich begeistert. „Dieser Vorentwurf bietet das Potenzial zu einem gelungenen Gebäude.“ Er greife die Linienführung der damaligen Baumeister sowie die bisherigen charakteristischen Stilelemente auf mit gelungenen Arkaden und hohen Fenstern im Stil der alten Trinkhalle.

Auch SPD-Fraktionschef Werner Kasel war beeindruckt: „Die Integration des Neubaus in den Kurpark als geschlossenes Ensemble ist gelungen, sie öffnet jetzt Sichtbeziehungen zwischen Kurgartenstraße und Park, die es in dieser Form zuvor nicht gegeben hat.“ Der Konzertteil mit der erhaltenen Orchestermuschel und den in der ursprünglichen Bauhausoptik gehaltenen Fenstern zum Park werde ein neues kulturelles Zentrum bilden, sagte Kasel voraus.

„Mit der Alteigentümerin ging ein Stück Tradition des Heilbades dahin“, bedauerte Grünen-Sprecher Wolfgang Schlagwein das Ende der Kur AG als früherer Eignerin des Kurparks. „Aber mit diesem Entwurf auf jetzt unseren eigenen Liegenschaften können wir in die Zukunft des Heilbades eintreten.“ Gregor Sebastian (FWG) freute sich darüber, dass das funktionale Raumprogramm bereits heute die mit dem Neubau verbundenen Synergiepotenziale aufzeige. Es handele sich um eine „zukunftsweisende Investition für die Stadt“. Martin Kallweit (AfD) zeigte sich ebenfalls überzeugt vom Entwurf und war sich sicher: „Die Kurparkliegenschaften werden eine Bereicherung für die Stadt.“

Ganz anders Marion Morassi (Die Linke): „Der Entwurf hat nichts zu tun mit der verspielten Form des Historismus oder Jugendstils der vergangenen Bäderarchitektur. In mir erwecken die Pläne nur einen Vergleich mit ähnlichen Gebäuden von Albert Speer der 1930er Jahre. Solch ein Gebäude passt nach Berlin, aber nicht in den Kurpark von Bad Neuenahr.“

Jürgen Lorenz (Wählergruppe Jakobs) schließlich fand den bisherigen Verfahrensablauf nicht akzeptabel, denn durch den Abriss des Bauhausensembles habe man Fakten geschaffen, bevor die Pläne sicher seien. „Das entspricht weder einem angemessenen Umgang mit öffentlichen Gütern noch der notwendigen konstruktiven Suche nach einer akzeptablen und tragfähigen Lösung.

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