Verein an der Rhein-Ahr Katzenschutzfreunde retten jährlich Hunderte Katzen

Kreis Ahrweiler · Die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr nehmen jährlich bis zu 400 Stubentiger in ihre Obhut. Viele der Tiere rettet der Verein vor dem sicheren Tod, nicht selten stoßen die Mitglieder auf Widerstand.

 Entzündete Augen haben diese beiden in der Eifel gefundenen Kätzchen. Mit viel Geduld päppeln die Tierschützer sie auf.

Entzündete Augen haben diese beiden in der Eifel gefundenen Kätzchen. Mit viel Geduld päppeln die Tierschützer sie auf.

Foto: Verein Katzenschutzfreunde

Die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr nehmen jährlich 300 bis 400 Stubentiger in ihre Obhut. Dabei handelt es sich meist um verletzte und ausgesetzte Tiere, nicht selten aber auch um Katzen, die aus besonderen Gründen nicht mehr in ihrem Zuhause bleiben können. Immer wieder finden die Tierschützer aber auch junge Kätzchen in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben. "Viele der erst wenige Wochen alten Tiere retten wir vor dem sicheren Tod", sagt die Vorsitzende des Vereins, Andrea Brezina.

Denn viele Betriebe, so erklärt sie, entledigten sich der kleinen Geschöpfe mit grober Gewalt. Um der Kittenflut Herr zu werden, würden sie entsorgt wie lästiger Müll. Erst vor wenigen Tagen fand ein Mitglied der Katzenschutzfreunde bei einem Bauernhof in der Eifel ein etwa acht Wochen altes Pärchen.

Die beiden rotfelligen Katzenbabys leiden unter schwerem Katzenschnupfen. Je ein Auge ist entzündet, verkrustet und nahezu zugeschwollen. Unklar ist, ob sie jemals wieder werden sehen können. "Die Kätzchen konnten durch ihren Schnupfen nicht allein fressen, da sie nichts riechen", berichtet Brezina.

Tieren bleibt viel Elend erspart

Mit viel Liebe und Geduld sind die Tierschützer gerade dabei, die kranken Kätzchen aufzupäppeln und gesund zu pflegen. Es gilt, sie alle drei bis vier Stunden zu füttern, sechsmal täglich die Augen zu spülen und mit Salbe zu versorgen. "Um sicherzustellen, dass sie ausreichend Nahrung zu sich nehmen, helfen wir regelmäßig mit Spritzenfütterungen nach", schildert die Vorsitzende die Situation. Mehrmals in der Woche werden die Kleinen vom Tierarzt versorgt. Das Schicksal der beiden ist allerdings kein Einzelfall. "Allein in diesem Jahr haben wir in den kleinen Ortschaften in der Eifel schon um die hundert Kitten gerettet. Doch das Jahr ist noch nicht zu Ende, denn jetzt kommen die Herbstkätzchen", weiß Brezina.

Dabei könnte den Tieren viel Elend erspart bleiben. Denn die Tierschützer schlagen Hilfsprogramme vor und führen Fangaktionen durch. Sie fangen die Muttertiere ein, kastrieren sie und kümmern sich um den Nachwuchs. Wenn man sie denn lässt.

Verscheucht und beschimpft

Denn nicht selten stoßen die Katzenschutzfreunde auf Widerstand, werden von den Höfen verscheucht und beschimpft. "Für uns ist das normaler Alltag, der oftmals zur schweren Last wird. Denn es kostet Kraft, all das Elend zu sehen, das schier kein Ende nehmen will", gibt Brezina zu. Dennoch appelliert die Vereinschefin an Tierfreunde, Fundtiere rechtzeitig zu einer Tierschutzorganisation zu bringen. "Wir helfen weiter. Kein Kätzchen müsste mehr sterben", betont die Vorsitzende. Ebenso wichtig sei es, dass Katzenbesitzer ihre Tiere kastrieren lassen. Denn nur so lasse sich das Katzenelend eindämmen. ln

Die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr sind unter der Hotline 0 26 46/91 59 28 oder per E-Mail an info@katzenschutzfreunde.de erreichbar. Nähere Informationen gibt es unter www.katzenschutzfreunde.de.

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