Weinmarkt bei Herbstwetter Händler und Winzer zufrieden mit Ahrweiler Altstadtfest

AHRWEILER · Die Kombination aus Weinmarkt und Altstadtfest kommt in Ahrweiler gut an. Leider gab der Herbst bereits ein Gastspiel.

Von der ehemaligen Vorsitzenden der Ahrweiler Werbegemeinschaft jüngst noch als Sorgenkind bezeichnet, schien das Ahrweiler Altstadtfest am vergangenen Wochenende bei den Besuchern in der Stadt gut anzukommen. Denn die Kombination mit dem Weinmarkt machte aus der Ahrweiler Altstadt eine große Zone, in der sozusagen an allen Ecken und Enden etwas geboten wurde.

Auch die Händler und Winzer zeigten sich überaus zufrieden. Wer Samstag und Sonntag durch eines der Stadttore kam, fand schnell Unterhaltung. Vor den Geschäften wurde Ware platziert, da gab es Aktionen und Attraktionen, Rabatte lockten in die Läden, die am Samstag bis zum frühen Abend und am Sonntagnachmittag geöffnet waren. Dass der Herbst mit Wind, Schauern und kühlen Temperaturen ein Gastspiel gab, kam vor allem den Textilhändlern entgegen, aktuelle Herbst- und Winterware waren gefragt. Es war ein Wochenende für die „Übergangsjacke.“ Letzte stark reduzierte Sommermode tat sich dagegen schwer, Käufer zu finden. Markenshirts für zehn Euro vielleicht ausgenommen.

Federweißer, Bratwurst und Grafschafter Obst

Ließ das Herbstwetter dann einmal die Sonne durch, füllten sich die Plätze in der Außengastronomie zusehends. Einen Kaffee oder Kakao, Pizza und sogar Eis, alles wurde unter freiem Himmel verzehrt, wenn auch Pullover oder Jacke nicht fehlen durften. Wer durchs Ahrtor kam, landete schnell auf dem Blankartshof, hier lockte Chill-Out-Musik, da konnte man auf dem Weg in die Stadt schnell einen Federweißen oder eine Bratwurst genießen.

Wer schon die Runde durch die Geschäfte gemachte hatte, fand hier Platz zum Ausruhen. Durchs Niedertor lief man erst einmal auf einen riesigen Stand mit frischem Grafschafter Obst zu. Gleich gegenüber hatte der Niddehöde Backesverein seine Zelte aufgebaut. Hier gab es frisch gebackenes Brot, Döppekooche oder Spießbraten, jedenfalls solange der Vorrat reichte.

Auf dem Weg zum Marktplatz passierte der Besucher noch die Präsentation der belgischen Partnerstadt Brasschaat, wo Produkte aus der Stadt, wie Honig, Bier, aber auch Spielwaren angeboten wurden. Ein paar Meter weiter hatten kreisstädtische Winzer ihre Stände aufgebaut. Beim Weinmarkt kredenzten sie Weine für jeden Tag, aber auch große Gewächse, teilweise hoch mit Preisen dekoriert. Neun Winzer und Genossenschaften boten weit mehr als 100 Weine und Sekte aus ihren Kellern an.

Der einfache Wein war in der Flasche für 13 bis 15 Euro zu bekommen. Aber es ging auch exquisit. Das Weingut Kriechel hatte gleich zwei frisch prämierte Ahrweine des Jahres 2019 mitgebracht, hier musste man für eine Flasche 30 Euro auf die Theke legen. Sechs Euro mehr kostete der Walporzheimer Kräuterberg Spätburgunder trocken bei der Weinmanufaktur Walporzheim und das Weingut Adeneuer nahm für seine beiden Großen Gewächse 38 Euro.

Weinliebhaber testen mal hier und mal da

Natürlich konnte auch glasweise verkostet werden. So manch ein Weinliebhaber testete mal hier, mal dort. Das Angebot begeisterte. „Aber es sind trotz des kühlen Wetters auch viele Kunden da, die nach Blanc de Noir oder Weißburgunder verlangen“, so Winzer Peter Lingen. Er hatte nicht nur die hellen Weine im Kühlschrank, sondern bot auch den Rotwein auf 16 Grad temperiert und damit leicht gekühlt an.

Der Weinmarkt lockte neben Kennern und Liebhabern der Traubenelixiere vor allem Partygänger an. Schon zur Eröffnung durch Burgundia Carlotta am Freitag war der Platz gut gefüllt, zumal die Band „Noble Composition“ aus dem Markt eine große Tanzfläche machte. Am frühen Samstagabend trafen dann die Shopping-Besucher auf die Weinmarktfreunde, die den Markt erneut für sich eroberten und zur Musik von „Skybagg“ feierten.

Da kehrte dann auch im nahen Bürgerzentrum ein wenig Ruhe ein. Hier hatte ein Fahrradhändler zur Räumung seiner Lagerbestände eingeladen und präsentierte Fahrräder und E-Bikes in allen Preisklassen. In der benachbarten Malschule Roos blieben die Künstler des offenen Malens dagegen weitestgehend unter sich. Sie konnte wegen der Witterungsverhältnisse mit zeitweiligen Regenschauern nicht unter freiem Himmel arbeiten und mussten sich in die Malschulräume zurückziehen.

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