Hochwasserschutz Für den Damm in Birresdorf ist ein Rückhaltebecken geplant

Birresdorf · Die Baugrunduntersuchungen bei Birresdorf kosten voraussichtlich 125.000 Euro. Die Brücke wurde vor vier Jahren weggespült. Eine Behelfsbrücke erlaubt seitdem die Querung des Baches.

 Eine Behelfsbrücke in Birresdorf ermöglicht sein vier Jahren die Überquerung des Leimersdorfer Baches.

Eine Behelfsbrücke in Birresdorf ermöglicht sein vier Jahren die Überquerung des Leimersdorfer Baches.

Foto: Martin Gausmann

Auf den Tag vier Jahre, nachdem die Brücke über den Leimersdorfer Bach bei Birresdorf nach einem Starkregen von Wassermassen weggerissen wurden, gab es im Rat der Gemeinde Grafschaft wieder einen kleinen Schritt zurück zur Normalität, also zu einer neuen Bachüberquerung.

Denn seit dreieinhalb Jahren führt der Verkehr über eine Behelfsbrücke, im Schritttempo und ohne möglichen Begegnungsverkehr. Anstelle der Erneuerung der Brücke soll ein Damm mit Regenrückhaltebecken entstehen, das bei einem neuerliche Hochwasser Wassermassen aufhalten und das Rückhaltebecken in Nierendorf entlasten kann.

Baugrunduntersuchung soll 125.000 Euro kosten

Jetzt vergab der Rat den Auftrag für die Baugrunderkundungen des geplanten Beckens an ein Unternehmen aus Zell, das mit 125.000 Euro das wirtschaftlichste Angebot abgab. Der Preis liegt um 25 Prozent über der Kostenschätzung. Für die Verwaltung ein Indiz enormer Kostensteigerungen im Straßen- und Ingenieurbau aufgrund hoher Auslastung qualifizierter Bauunternehmen. Immerhin wird sich der Landesbetrieb Mobilität mit rund 42.000 Euro an den Kosten der Baugrunderkundung beteiligen.

Lothar Barth (FWG) betonte im Zusammenhang mit der Auftragsvergabe die Wichtigkeit, auch in Zeiten der Corona-Krise mit sinkenden Einnahmen der Kommunen den Hochwasserschutz voranzutreiben, während Klaus Huse (CDU) die Langwierigkeit derartiger Verfahren generell kritisierte und zum speziellen Fall meinte: „In Birresdorf glauben die Leute schon fast nicht mehr an eine neue Brücke.“ Wie lange man denn noch warten müsse, bis die Straße wieder in Ordnung sei, wollte Udo Klein (SPD) wissen.

Bauamtsleiter Friedhelm Moog konnte keine Auskunft geben: „Das ist abhängig davon, ob es ein Planfeststellungsverfahren geben muss oder ob wir eine Plangenehmigung erhalten.“ Letztere hatte die Kommune gerade erst für eine Hochwasserschutzmaßnahme in Niedernierendorf erhalten.

Der Gemeinderat vergab den Auftrag für ein weiteres Projekt im Rahmen des Hochwasserschutzes. In Niederich, wo der Leimersdorfer Bach durch ein viel zu enges Bett fließt, nutzt zusätzlich Wasser, das von den Außenlagen kommt, die Wirtschaftswege, um ungehindert in den Ort zu fließen.

Im Rahmen geplanter Maßnahmen zur Verbesserung des Abflusses des Baches innerorts wird nun zunächst der Umbau des Wirtschaftsweges Verlängerung „Lange Wiese“ sowie des Anschlussweges an die L79 und die Erneuerung des Durchlasses erfolgen. Dies wird durch die Absenkung des Weges erzielt, der durch die Änderung der Längsneigung das Oberflächenwasser als Notwasserweg auf die gemeindeeigenen Flächen oder direkt ins Gewässer ableitet. Der Rückstau ins Dorfinnere wird somit verringert und Niederich im Starkregenfall entlastet. Die Arbeiten wurden an die Dernauer Otto GmbH vergeben und kosten knapp 95.000 Euro.

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