Neugestaltung der Kurparkliegenschaften Bad Neuenahr muss tief in die Tasche greifen

Bad Neuenahr · Brutto rund 17 Millionen Euro wird die bauliche Neugestaltung der Bad Neuenahrer Kurparkliegenschaften, deren Mittelpunkt eine neue Konzerthalle bilden wird, nach derzeitigem Stand kosten.

 Nach den Plänen des Bonner Architekten Wilfried Pilhatsch soll die Konzerthalle mit ihren Nebengebäuden im Kurpark nach ihrer Fertigstellung so aussehen.

Nach den Plänen des Bonner Architekten Wilfried Pilhatsch soll die Konzerthalle mit ihren Nebengebäuden im Kurpark nach ihrer Fertigstellung so aussehen.

Foto: Pilhatsch

6,75 Millionen Euro sind der Kreisstadt an Fördermitteln in Aussicht gestellt worden. Bis zum tatsächlichen Baubeginn, der für November 2022 terminiert ist, muss allerdings noch mit einer Baukostensteigerung von jährlich etwa vier Prozent gerechnet werden. Die Übergabe der im Herzen der Stadt liegenden Neubauten ist für Februar 2025 vorgesehen. „Der Terminplan wird stetig fortgeschrieben“, teilte die Stadtverwaltung dem Haupt- und Finanzausschuss mit, der sich die aktuelle Planung vom beauftragten Bad Godesberger Architekten Wilfried Pilhatsch erneut vorstellen ließ.

Netto geht der Planer von Kosten in Höhe von 14,1 Millionen aus. Finanziert werden soll das ambitionierte Vorhaben in erster Linie durch Eigenmittel der Stadt sowie mit den in Aussicht gestellten Zuschüssen des Landes. Der Stadtrat soll nun nach dem Willen des Hauptausschusses in seiner nächsten Sitzung am 4. Juni beauftragt werden, die von der Stadt zu erbringenden Eigenmittel „zu konkretisieren“ und den Gremien spätestens bis zur Beratung über den Haushalt für das nächste Jahr zur Erörterung vorzulegen.

„Die Kostenschätzung ist jedoch lediglich eine überschlägige Ermittlung der Kosten auf der Grundlage der Vorplanung. Sie ist vorläufig. Ihr liegen Vorplanungsergebnisse, Mengenschätzungen, erläuternde Angaben zu den planerischen Zusammenhängen, Vorgängen und Bedingungen sowie Angaben zum Baugrundstück und zur Erschließung zugrunde“, hielt die Stadtverwaltung in ihrer Sitzungsvorlage wörtlich fest.

Auch unterstrich die Stadt, dass der Bebauungsrahmen im Wesentlichen mit den Denkmalschutzbehörden, dem Landesrechnungshof, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) oder auch mit den zuständigen Mainzer Ministerien abgestimmt sei.

Diese vorausgegangenen Beratungen und Abstimmungen hatten eine Überarbeitung der Planungen zur Folge. So wurde vom Bau der ursprünglich in den Kolonnaden vorgesehenen Ladengeschäfte und der Gastronomie Abstand genommen. Die neue Tourist-Information soll als „Schaufenster der Region“ mit drei Countern ausstaffiert werden, über Wartezonen und Ausstellungsflächen verfügen, die Konzerthalle als Ort der Kultur und als Herzstück des Ensembles wird nach den Planungen 450 Sitzplätze aufweisen, der Raum wird mit seiner Akustik auf Kammermusik ausgerichtet sein. Zudem soll es variable Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik bei Sprachveranstaltungen geben.

Als „Ort der Kommunikation und Information“ wird das „Haus des Gastes“ mit Lesesaal und angeschlossener Bibliothek deklariert. Der Lesesaal soll von Palmen umgeben sein. Wer sich dabei etwas erfrischen will, der hat dazu die Möglichkeit: Die Ausgabe des Bad Neuenahrer Heilwassers aus dem Großen Sprudel erfolgt in unmittelbarer Nähe. Das gesamte Ensemble wird übrigens nach Auskunft von Planer Wilfried Pilhatsch barrierefrei sein. Sowohl von der Kurgartenstraße aus, als auch vom Kurpark.

Gedanken gemacht hat sich die Stadtverwaltung im Neuenahrer Rathaus zur Finanzierung des nicht unerheblichen städtischen Eigenanteils. Erlöse aus Gebäude- und Grundstücksveräußerungen stehen im Raum, Einnahmen aus Verpachtung an die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH, die im Neubau ihr Domizil erhalten soll, werden ebenso genannt wie Miete für die Stadtbibliothek oder auch „das Heben von Synergien durch Zusammenlegung der Stadtbibliothek und des Kulturbereichs der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort