Die schlechte Nachricht ist, dass der insolventen AGBN der Hauptumsatzträger verloren geht. Umsatz ist nicht gleich Ertrag, wird man entgegnen können. Aus allen bisherigen Geschäftsberichten geht jedoch hervor, dass die Villa Sibilla stets die wichtigste Ertragsquelle gewesen ist.

Was bleibt überhaupt noch von dem einst so stolzen Unternehmen, das die Stadt über 150 Jahre so sehr geprägt hat? Kur- und Heilanwendungen: weg, Fitnesscenter: weg, Wellness- und Beautybereich: weg, Veranstaltungsbereich: weg, Seniorenresidenz: weg. Arbeitnehmer: weg. Zum Jahresende werden ungefähr noch so viele Menschen bei der AGBN beschäftigt sein, wie Finger an einer Hand sind.

Keine Frage: Würde Filetieren besonders prämiert, dann hätte Insolvenzverwalter Jens Lieser in die Riege der deutscher Spitzenköche seinen festen Spitzenplatz. Das Unternehmen ist - wie vom GA seinerzeit prophezeit - ausgehöhlt worden, es besteht nur noch aus einer mehr oder weniger leeren Immobilienhülle.

In einigen Wochen, das glaubt auch Insolvenzverwalter Lieser, wird dieses Kapital der Stadtgeschichte dann ganz geschlossen werden können. Im Januar, so hofft er, könnte sein Auftrag vielleicht schon beendet sein.

Jedenfalls dann, wenn bis dahin der Verkauf der Immobilien, angefangen beim Steigenberger Hotel, dem Thermal-Badehaus, dem Kurhaus oder auch und dem Parkdeck über die Bühne gegangen ist. Da es sich durchweg um Rosinen erster Güte handelt, darf Lieser durchaus optimistisch sein, schon bald die Akte „Insolvenz AGBN“ schließen zu können.