Bad Neuenahrer Schwimmbad Twin Vor dem Abriss steigen die Preise

BAD NEUENAHR · Das kreisstädtische Schwimmbad Twin soll neu gebaut werden. Dieses Großprojekt beschäftigt Verwaltung und Politik in Bad Neuenahr-Ahrweiler und darüber hinaus. Doch bevor die Abrisskugel kommt, sollen die Eintrittspreise noch einmal steigen.

Die letzte Preissteigerung datiert aus dem Jahr 2012, davor wurde 2003 erhöht. Der Sportausschuss gab am Dienstag sein „Ja“ zu den Vorschlägen der Verwaltung. Die sehen eine Erhöhung des Eintrittspreises von fünf auf sechs Euro, also um 20 Prozent vor. Kinder und Jugendliche sollen demnach 50 Cent mehr zahlen (3,50 Euro), der Familientarif soll um zwei auf 14 Euro steigen.

Deftig steigt der Vorlage nach der neue Abendtarif, nämlich um 25 Prozent auf dann fünf Euro. Gebucht werden kann dieser laut Plan 30 Minuten früher als bisher, nämlich bereits ab 18 Uhr. Und um ganze 43 Prozent soll der Saunazuschlag angehoben werden, von 3,50 auf dann fünf Euro. Moderater geplant sind die prozentualen Steigerungen bei den Punkte-Karten und bei den Sondertarifen. In Kraft treten sollen die neuen Preise vorbehaltlich der Verabschiedung durch den Stadtrat zum 1. Januar 2017. Unterm Strich sollen die Erhöhungen der Stadt jährlich 40 000 Euro Mehreinnahmen bescheren.

Auf Nachfrage von Fritz Langenhorst (SPD) bekräftigte die Verwaltung, der Eintritt in die Bäder in den Nachbarkommunen sei teurer. So kostet der Grundtarif für Erwachsene im Monte Mare in Rheinbach acht Euro. „Hier gibt es aber auch ein größeres Angebot“, räumte Bürgermeister Guido Orthen ein. In den städtischen Bonner Bädern und im Meckenheimer Hallenfreizeitbad aber ist das Baden günstiger. Dort werden von Erwachsenen nur vier und von Kindern lediglich 2,30 bis 2,50 Euro verlangt.

Ändern soll sich auch die Öffnungszeit am Mittwoch. Wie an allen anderen Tagen soll das Bad dann um 9 Uhr öffnen und um 21 Uhr schließen. Derzeit kann von 10 bis 22 Uhr geschwommen werden.

In der Sitzung informierte die Verwaltung die Ausschussmitglieder über den Sachstand und die weitere Verfahrensweise in Sachen Neubau des Schwimmbades. So stelle das Thema Schallschutz einen der wesentlichen Aspekte für weitere Überlegungen dar. Dies betrifft im Übrigen auch die angedachten Refinanzierungsflächen in Bachem. Weiterhin sei das Architektenauswahlverfahren für die in fünf Teil-Losen zu vergebenden Planungsleistungen für den nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung am 10. Oktober vorgesehen.

Ebenfalls informiert wurde der Sportausschuss zum Sachstand der Erarbeitung eines Sportstättenkonzeptes für Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mittlerweile sind sämtliche Planungen in der Prioritätenliste des Landkreises, die als Basis der Gewährung von Landezuschüssen dient, eingestellt. Der Twin-Neubau rangiert dort aus städtischer Sicht ganz oben. Einfluss auf die Sportstättenplanung und das Konzept könnte in Zukunft auch die Integration der Flüchtlinge nehmen. So berichtete Bürgermeister Orthen, beim Ahrweiler BC sei bereits eine neue Mannschaft entstanden, nun wolle man gemeinsam mit diesem Verein auch die anderen Sportvereine zur Flüchtlingsarbeit animieren.

Schließlich wurden die Haushaltsansätze für den Bereich Sport- und Bäderwesen beraten. Als größter Einzelposten schlägt auch hier das Twin zu Buche. 650 000 Euro werden für anstehende Maßnahmen im kommenden Jahr geplant. Davon fließen rund 20 000 Euro in die Abrissplanung des derzeitigen Bades. Diese dürften nach vorsichtigen Schätzungen des Bürgermeisters ein bis zwei Millionen Euro verschlingen, die noch auf die Neubaukosten von geschätzten zehn Millionen Euro aufgeschlagen werden müssen.

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