Neues Sport- und Freizeitbad Twin-Planung kommt in Bad Neuenahr gut an

BAD NEUENAHR · Die Entwürfe für ein neues, 12,7 Millionen Euro teures Sport- und Freizeitbad in Bad Neuenahr stoßen in der Bürgerschaft bislang auf durchweg positive Resonanz.

Infoabend zum Twin: Guido Orthen mit Gästen.

Infoabend zum Twin: Guido Orthen mit Gästen.

Foto: Gausmann

Es gab Ideensammlungen, einen Runden Tisch, Workshops, Rats- und Ausschusssitzungen, Diskussionsrunden und Bürgerversammlungen: Der Neubau eines Sport- und Freizeitbades in Bad Neuenahr ist ein Beispiel für gelungene Bürgermitnahme in einer ansonsten alleine dem Stadtrat vorbehaltenen Entscheidung. Wohl nie zuvor hatten die Einwohner einer Stadt bei einem Vorhaben dieser Größenordnung ein solches Mitsprache- und Gestaltungsrecht. Nun läuft man in der Kreisstadt auf die Zielgerade zu, wie es Bürgermeister Guido Orthen formulierte.

12,7 Millionen Euro soll das neue Schwimmbad, das auf dem Areal des vorhandenen Twin gebaut werden soll, nach derzeitiger Kalkulation inklusive von Abrissaufwendungen kosten. Knapp acht Millionen Euro will man mit Grundstücksverkäufen an Einnahmen erzielen, zudem erhofft man sich Zuschüsse in Höhe von mehr als vier Millionen Euro. Die Kosten für das neue Bad und deren Refinanzierung sowie die funktionale und optische Gestaltung des Zukunfts-Twin waren nun einmal mehr Gegenstand der Betrachtung einer Bürgerversammlung. Rund 50 Interessierte waren ins Rathaus gekommen.

Diskussion an Themeninseln

Detailliert wurden sie über den derzeitigen Planungsstand, der bereits in einer Gemeinschaftssitzung von Haupt- und Finanz-, Sport- und Bauausschuss vorgestellt wurde (der GA berichtete), in Kenntnis gesetzt. An Schauwänden hingen Pläne und Skizzen vom eigentlichen Baukörper und vom vorgesehenen Innenausbau von der Optik der Umkleidekabinen bis hin zur Farbgestaltung der Fliesen, von denen man gar Muster ausgelegt hatte.

Breiten Raum nahmen zudem die Pläne der Grundstücke mitsamt der etwaigen künftigen Nutzungsmöglichkeiten ein, die man zur Finanzierung des Bades verkaufen möchte. An „Themeninseln“ wurde nach der umfangreichen Präsentation über Einzelheiten diskutiert. Dabei standen Planer und Mitarbeiter der Verwaltung Rede und Antwort. Kärtchen, auf denen Anregungen, Ideen, Beschwerden oder Bedenken niedergeschrieben werden konnten, gab es kaum. „Immer noch keine Sauna“ stand auf einer. Das war es dann aber auch schon mit der Negativ-Kritik.

Steuermittel müssen Betriebskosten auffangen

Das sanierungsbedürftige Twin wird jährlich von im Schnitt 94 000 offiziellen Eintritt zahlenden Schwimmern besucht. Hinzu kommen rund 11 000 Nutzer im Rahmen des Schulschwimmens sowie 11 500 Vereinsschwimmer. In den vergangenen fünf Jahren ergab sich ein jährlicher Zuschussbedarf in Höhe von 820 000 Euro, der von der Stadt geleistet wurde, um das Betriebsdefizit auszugleichen.

Der Kostendeckungsgrad, der sich aus den erzielten Einnahmen und den tatsächlichen Kosten ergibt, liegt bei lediglich 31 Prozent. Bedeutet: 69 Prozent der Betriebskosten müssen aus allgemeinen Steuermitteln aufgefangen werden.

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