Mofaführerschein auf der Autobahn Polizei kontrolliert an der Raststätte Brohltal-West

KREIS AHRWEILER · Die Polizei kontrolliert an der Raststätte Brohltal-West auf dem Weg in den Süden. Insbesondere sind es Wohnmobile und Autos mit Wohnanhänger, die von den Beamten der Verkehrsdirektion Koblenz und der Autobahnpolizei Mendig unter die Lupe genommen werden.

 Gepäckkontrolle an der Raststätte: Lose Gegenstände sollten tunlichst vermieden werden.

Gepäckkontrolle an der Raststätte: Lose Gegenstände sollten tunlichst vermieden werden.

Foto: Martin Gausmann

Für den einen oder anderen Ferienreisenden gab es auf der A61 in Richtung Süden eine kleine Verzögerung. An der Raststätte Brohltal-West fischten nämlich Polizeibeamte Autofahrer aus dem Verkehr, um zu überprüfen, ob die Fahrt in den zumeist sonnigen Süden so angetreten wurde, wie die Straßenverkehrsordnung sie vorsieht: mit sicher verstautem Gepäck, ohne Überladungen und mit dem richtigen Reifendruck.

Insbesondere waren es Wohnmobile und Autos mit Wohnanhänger, die von den eingesetzten zehn Beamten der Verkehrsdirektion Koblenz und der Autobahnpolizei Mendig unter die Lupe genommen wurden. Mit geschultem Blick wurden vereinzelte Mobile und Gespanne ins Visier genommen. Dann hieß es „Follow me“ auf dem Polizeiwagen, der sich vor die Urlaubsreisenden setzte.

An der Raststätte fand dann die Überprüfung statt. Erste Gäste in der eigens abgesperrten Kontrollzone waren holländische Eheleute. Mit einem Lächeln konnten sie die Überprüfungsprozedur über sich und ihren Wohnwagen ergehen lassen. Kein Wunder: Der Wohnanhänger war gerade einen Tag alt. „Den haben wir gestern erst abgeholt“, so die beiden Niederländer. Der bisherige Campingwagen sei ihnen zu klein geworden. An der neuen – durchaus luxuriösen – mobilen Wohnstätte hatten auch die Polizeibeamten nichts auszusetzen. Nach Überprüfung der Papiere konnte die Weiterfahrt der gut gelaunten Holländer freigegeben werden. Ziel: Italien.

Jedes Jahr in den Sommerferien kommt es auf deutschen Autobahnen zu einer Vielzahl von Verkehrsunfällen. Eine der Hauptursachen ist die mangelhafte Sicherung des Reisegepäcks, aber auch die Überladung von Wohnmobilen und Anhängern oder auch der technische Zustand der Fahrzeuge. Hauptkommissar Patrick Andernach von der Autobahnpolizei in Mendig: „Bei insgesamt 22 kontrollierten Fahrzeugen haben wir Verstöße festgestellt.“

Fahrzeugkombinationen waren zu schwer

An vier Wohnwagengespannen war das Sicherungsseil des Anhängers lediglich mit der Schlaufe über die Anhängerkupplung gelegt und nicht wie vorgeschrieben fest mit der Anhängerkupplung verbunden. An zwei Wohnwagengespannen fehlten die Seitenspiegelverbreiterungen, so dass eine Sicht nach hinten erschwert wurde.

Zwei Fahrzeugkombinationen waren zu schwer. Andernach: „Die Überladung betrug 13 Prozent des zulässigen Wertes.“ Die Konsequenz: Endstation Brohltal – die Weiterfahrt wurde untersagt. Darüber hinaus wurden fünf Fahrzeuge mit Anhänger festgestellt, die im Überholverbot überholten, was eine Ordnungswidrigkeitenanzeige in Höhe von 70 Euro nach sich zog.

Ebenfalls nicht gerade entspannend für die Betroffenen: Gegen zwei Urlaubsreisende wurde eine Strafanzeige erstattet, da sie ohne eine erforderliche Fahrerlaubnis unterwegs waren. In einem Fall hatte das Fahrzeuggespann ein zulässiges Gesamtgewicht von insgesamt 4850 Kilo. Hierfür hätte der Fahrer eine Fahrerlaubnis der Klasse BE benötigt, war aber lediglich im Besitz der Klasse B. Im zweiten Fall wurde ein vierrädriges Fahrzeug mit Versicherungskennzeichen (Leichtauto, 45 km/h) festgestellt. Die Fahrerin war lediglich im Besitz einer Mofaprüfbescheinigung.

Insgesamt zog die Polizei allerdings eine positive Bilanz der Kontrolle. Andernach: „Die kontrollierten Urlauber zeigten Verständnis für die polizeilichen Maßnahmen. Ihnen wurde der Grund für die Kontrollen erläutert, insbesondere haben wir deutlich gemacht, dass es nicht um eine ausschließliche Ahndung der Verstöße ging, sondern der präventive Gedanke im Vordergrund steht.“

Mit auf den Weg in den Süden wurde auch der eigentlich überflüssige und dennoch wohl dringend erforderliche Hinweis gegeben, dass bei Staus und Notfällen immer eine Rettungsgasse zu bilden ist.

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